Rivian meldet für das zweite Quartal einen geringeren Verlust von 1,1 Milliarden Dollar. Der US-Elektroautohersteller kämpft jedoch mit politischen Hürden.
Rivian CEO RJ Scaringe bei der R2-Präsentation im vergangenen Jahr.
Der US-Elektroautohersteller Rivian hat im zweiten Quartal einen Nettoverlust von 1,1 Milliarden Dollar verbucht – ein Rückgang gegenüber den 1,5 Milliarden Dollar Verlust im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig stieg der Umsatz um 13 Prozent auf 1,3 Milliarden Dollar, wie das Unternehmen am 5. August mitteilte.
Trotz anhaltender Verluste hält Rivian an seiner Auslieferungsprognose für 2025 von 40.000 bis 46.000 Fahrzeugen fest. Dafür braucht der AUtobauer nun jedoch ein starkes zweites Halbjahr.
Auf der Bilanzpressekonferenz sagte CEO RJ Scaringe, sein Unternehmen sei mit einem schwierigeren Geschäftsklima konfrontiert, das durch die Politik von US-Präsident Trump entstanden ist. Dazu gehören beispielsweise erhöhte Zölle und Kürzungen der staatlichen Unterstützung für Elektrofahrzeuge.
"Das politische Umfeld ist weiterhin komplex und verändert sich schnell", so Scaringe. "Änderungen bei Steuergutschriften für Elektrofahrzeuge, regulatorischen Gutschriften, Handelsvorschriften und Zöllen werden sich voraussichtlich auf die Ergebnisse und den Cashflow unseres Unternehmens auswirken.“
Rivian konnte seinen Bruttoverlust im zweiten Quartal deutlich reduzieren – von 451 Millionen Dollar im Vorjahr auf 206 Millionen Dollar. Ende 2024 sowie im ersten Quartal 2025 hatte der Hersteller erstmals Bruttogewinne verzeichnet.
Für das laufende Jahr rechnet das Unternehmen allerdings nicht mehr mit einer positiven Bruttomarge. Grund dafür seien politische Veränderungen, so seien zum Beispiel Subventionen deutlich gesunken.
Auch die Prognose für den bereinigten EBITDA-Verlust wurde nach oben korrigiert: Rivian erwartet nun ein Minus von 2 bis 2,25 Milliarden Dollar – zuvor waren es 1,7 bis 1,9 Milliarden.
Finanzchefin Claire McDonough wies zudem darauf hin, dass sich die Zölle im zweiten Quartal zwar kaum ausgewirkt hätten, "im weiteren Jahresverlauf aber mit zusätzlichen Kosten von mehreren tausend Dollar pro Fahrzeug" zu rechnen sei, so die CFO.
Rivian rechnet im Jahr 2025 nur noch mit Einnahmen aus Emissionsgutschriften in Höhe von rund 160 Millionen US-Dollar. Das ist deutlich weniger als die zuvor prognostizierten 300 Millionen.
Für den Rest des Jahres erwartet das Unternehmen keine weiteren Erlöse aus diesen Programmen. Im nachbörslichen Handel am 5. August reagierte die Aktie mit einem Kursrückgang von rund fünf Prozent.
Zu den aktuellen Herausforderungen zählen eine sinkende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen, steigende Zölle auf importierte Komponenten sowie das bevorstehende Ende der US-Steuergutschrift für E-Autos in Höhe von 7500 Dollar am 30. September. Zudem sanken die Auslieferungen im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 23 Prozent auf 10.661 Fahrzeuge.
Um das untere Ende seiner Auslieferungsprognose für 2025 zu erreichen, muss Rivian in der zweiten Jahreshälfte rund 21.000 Fahrzeuge verkaufen – nach 8640 ausgelieferten Einheiten im ersten Quartal.
Für das Modelljahr 2026 hat der Hersteller die Preise leicht erhöht: Der R1T Pickup kostet nun 72.885 US-Dollar statt zuvor 71.700, der R1S Crossover steigt von 77.700 auf 78.885 US-Dollar – jeweils inklusive Versand.
Besondere Hoffnung setzt Rivian auf den kommenden R2 Crossover, der ab 2026 auf den Markt kommen soll. Die Basisversion soll 45.000 US-Dollar ohne Auslieferungsgebühr kosten. Das Preisziel bleibt trotz der entfallenden Steuergutschrift bestehen.
CEO RJ Scaringe erklärte, dass zunächst eine Premium-Ausstattung erscheinen werde. Überzeugt zeigt er sich vom neuen Modell: "Nachdem ich viel Zeit damit verbracht habe, den R2 zu fahren, bin ich von diesem Fahrzeug mehr überzeugt als von jedem anderen Produkt, das wir entwickelt haben“, sagte er.
"Die Produkt-Markt-Passung ist unglaublich. Das Gesamtpaket, die Technologie und das Gesamtwertversprechen verschaffen dem R2 einen bedeutenden Marktanteil.“
Dieser Artikel ist zuerst bei der Automobilwoche-Schwester Automotive News Europe erschienen. Er wurde von KI übersetzt und von einem Redakteur der Automobilwoche bearbeitet.
