Was die Deutschen über die IAA denken und was sie von ihr erwarten

Die Wirtschaft stagniert, der Autobranche fehlt der Schwung. In Deutschland liegen die Pkw-Neuzulassungen per Ende August 1,7 Prozent unter Vorjahr.

Jetzt ruhen die Hoffnungen auf der IAA Mobility. "Die IAA setzt wichtige Akzente – sowohl bei Elektroautos als auch bei Verbrennern", sagt Thomas Peckruhn, Präsident des Zentralverbands Deutsches Kfz-Gewerbe. "Aber bis die Impulse im Markt ankommen, wird es mindestens bis ins Jahr 2026 dauern." 

Die Autoshow in München hat das Zeug, Impulse zu setzen. Das zeigen Umfragen, die die Automobilwoche und Civey im Vorfeld der Leitmesse durchgeführt haben.

Laut Befragung traut deutlich mehr als jeder Dritte in Deutschland (39 Prozent) der Messe eine richtungsweisende Funktion zu, nur jeder Vierte (25 Prozent) sieht das nicht so. 

Dabei rückt die IAA in diesem Jahr wieder stärker neue Modelle in den Fokus. Das wollen die potenziellen Besucher sehen: Knapp jeden Zweiten (46 Prozent) interessiert in erster Linie, was die etablierten Hersteller zu bieten haben.

Weitere 13 Prozent blicken besonders auf die Modellneuheiten neuer Wettbewerber. "Chinesische E-Autos sind inzwischen eine ernst zu nehmende Alternative auf dem deutschen Markt. Der Einsatz chinesischer Software und KI – und damit verbunden Themen wie Datenschutz – schrecken nicht ab", sagt Civey-Partner Steffen Braun.

"Für die heimischen Marken gibt es einen klaren Vorteil: die Kundenbindung. Service ist dabei mehr als Werkstatt – es ist Beziehungspflege. Genau dort liegt die Chance für deutsche Marken: Nähe, Erreichbarkeit, Verlässlichkeit."

Wollen die etablierten Hersteller ihre Kunden halten, spielt der Aftermarket eine entscheidende Rolle. Rund jeder dritte E‑Auto-Interessierte (32 Prozent) ist bei chinesischen Marken skeptisch mit Blick auf den Kundenservice, knapp jeder Vierte (23 Prozent) fürchtet eine eingeschränkte Teileverfügbarkeit.

Image (16 Prozent) und Technologie (zehn Prozent) sind eher selten Gründe, die gegen die Anschaffung eines chinesischen Modells sprechen. Dem neuen Angebot scheinen sich Verbraucher zunehmend zu öffnen.

40 Prozent können sich grundsätzlich vorstellen, ein chinesisches E-Auto zu kaufen. "Das Image der deutschen Hersteller im Bereich E-Mobilität bleibt schwach – aber es bewegt sich", so Braun. BMW, Mercedes und VW holten im Vergleich zu letzten Umfragen etwas auf, doch sie müssten ihre Innovationskraft unter Beweis stellen. Dafür bietet die IAA Mobility eine große Chance.

Civey verfolgt seit 2015 einen neuen Ansatz in der Markt- und Meinungsforschung. Das Berliner Tech-Unternehmen erhebt und verbindet Daten in Echtzeit und setzt dabei auf klassische Survey-Statistik mit Künstlicher Intelligenz.

Zur Automobilbranche bietet Civey Studien und Analysen für alle relevanten Märkte zu Markenwahrnehmung und -loyalität, Akzeptanz der Bevölkerung gegenüber neuen Technologien oder Awareness von Werbekampagnen an.

Mit den Ergebnissen ermöglicht Civey Einblicke in den Automobilmarkt und seine spezifischen Zielgruppen und liefert datenbasierte Hintergründe zur Transformation. Infos unter: www.civey.com