Die Probleme mit dem Elektro-Macan sind nur einer von mehreren Gründen für den Abstieg.
Porsche Macan E: Das Modell kam mit deutlicher Verspätung auf den Markt.
Die Porsche AG muss den Deutschen Aktienindex (DAX) verlassen, wie die Deutsche Börse mitgeteilt hat. Grund ist die schlechte wirtschaftliche Lage des Autobauers. Gemeinsam mit Porsche verlässt auch der Pharmazulieferer Sartorius den Index.
Dafür rücken der Internet-Konzern Scout24 und der Anlagenbauer Gea nach. Porsche und Sartorius sind künftig im MDAX gelistet. Damit dürfte ein Wertverlust der Aktien verbunden sein.
Der Absatz von Porsche ist in den vergangenen Monaten deutlich gesunken, ebenso Umsatz und Gewinn. In der Folge sank der Börsenkurs und damit die Marktkapitalisierung – das entscheidende Kriterium für die Zugehörigkeit zum DAX. Die Deutsche Börse überprüft alle drei Monate die Zusammensetzung der Indizes DAX und MDAX.
Der Aktienkurs der Porsche AG ist allein seit Jahresanfang um rund ein Drittel gesunken. Am Donnerstagmorgen lag der Kurs bei rund 44,50 Euro. Beim Börsengang 2022 stieg Porsche mit rund 82 Euro ein und legte kurz danach auf rund 120 Euro zu. Dieses Hoch wurde nie wieder erreicht.
"Dass wir demnächst im MDax gelistet sein werden, liegt nicht zuletzt an technischen Faktoren: Die Deutsche Börse berücksichtigt bei der Zusammensetzung des DAX nach ihrem Regelwerk nur den frei handelbaren Streubesitz – und dieser ist bei der Porsche AG mit gut zwölf Prozent vergleichsweise gering", sagte CEO Oliver Blume.
"Wegen dieser technischen Faktoren hat es in dieser Runde knapp nicht gereicht. Ich bin aber sicher, dass Anleger den Wert unserer Aktie weiterhin erkennen." Man habe das klare Ziel, möglichst bald in den DAX zurückzukehren.
Beim Börsengang 2022 sah die Zukunft von Porsche deutlich rosiger aus als heute.
Porsche steckt seit Monaten in einer Krise. Es gab mehrere Modellwechsel, zudem musste Porsche die 718-Baureihe und den Verbrenner-Macan in Europa aufgrund neuer Gesetze früher als geplant vom Markt nehmen.
Der Elektro-Macan startete wegen Software-Problemen später als geplant und verkauft sich nur schleppend. Die elektrischen 718-Modelle verzögern sich wegen der Northvolt-Pleite. Generell kommen Elektroautos im Luxussegment nicht so gut an wie erwartet. Porsche steuert nun um und lässt Verbrenner länger laufen.
Generell zählt die Autoindustrie weiterhin zu den wichtigsten Branchen in Deutschland und im DAX. Hersteller wie BMW, Mercedes und VW gehören ebenso dazu wie der Zulieferer Continental. Und auch der Name Porsche wird nicht verschwinden, denn die Porsche Holding SE bleibt dem Leitindex erhalten.
Dabei handelt es sich um die Dachgesellschaft, in der die Familien Porsche und Piech ihre Anteile am VW-Konzern und am Autobauer Porsche AG gebündelt haben. Sie ist stark von der Autobranche abhängig und versucht seit längerer Zeit, in andere Branchen zu investieren.
