SUV: Dacia hat schon 40.000 Bestellungen für den Bigster

Dacia hat nach jahrelangem Vorwärtsstürmen ein durchwachsenes erstes Halbjahr hinter sich. Die Verkaufszahlen in Europa stiegen vergleichsweise gering um 1,1 Prozent auf 308.957 Fahrzeuge. Doch Verkaufschef Frank Marotte ist zuversichtlich, im zweiten Halbjahr einen oder zwei Gänge höher schalten zu können. Dabei spielt der neue C-SUV Bigster eine besondere Rolle.

"Wenn die Rahmenbedingungen sich nicht grundlegend ändern, können wir für 2025 von einem Volumen von rund 700.000 Einheiten ausgehen", sagte Marotte im Interview mit der Automobilwoche. Dies würde einem Plus von knapp fünf Prozent gegenüber 2024 entsprechen. Damals hatte Dacia 676.340 Fahrzeuge verkauft, ein Plus von 2,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Es gebe allerdings weiterhin sehr viel Ungewissheiten im Markt, weshalb diese Prognose nicht in Stein gemeißelt sei, betont Marotte. "Selten gab es so viele Brüche und Überraschungen im Automobilgeschäft wie zurzeit."

Einen Schub beim Volumen und beim Umsatz erwartet Marotte nicht zuletzt durch den neuen SUV Bigster, mit dem Dacia erstmals im C-SUV-Segment aktiv ist. "Wir haben für den Bigster zum Halbjahr bereits 40.000 Bestellungen weltweit und 17.000 Auslieferungen - ein Modell, das erst seit Mai verfügbar ist", freut sich Marotte. "Damit liegt der Ordereingang deutlich über unseren Erwartungen, die auch nicht bescheiden waren."

Einen erheblichen Anteil an diesem Erfolg habe der deutsche Markt, geleitet von Thilo Schmidt. "Aus Deutschland haben wir bis Ende Juni bereits an die 8000 Bestellungen für den Bigster erhalten." 

In Deutschland ist der Bigster als Verbrenner mit Mildhybrid ab 23.990 Euro erhältlich. Als Vollhybrid starten die Preise bei 28.590 Euro. Zum Vergleich: Der Volkswagen Tiguan startet als Mildhybrid bei 38.250 Euro, die höchste Ausstattungslinie R-Line schlägt mit mindestens 49.445 Euro zu Buche.

Besonders wertvoll für die Marke sei die hohe Eroberungsquote von fast 80 Prozent beim Bigster. "Und 90 Prozent der Bestellungen erhalten wir für die höchste Ausstattungsstufe." Damit sei Dacia dabei, die bisherige Preis-Einstufung als reine Budget-Marke nach oben zu verschieben. 

"Dacia erhält mit dem Bigster eine neue Glaubwürdigkeit vor allem in solchen Märkten und Regionen, wo wir bislang eher schwächer abgeschnitten haben, darunter auch in Deutschland, der Schweiz und Österreich." 

Bei welchen Marken der Bigster wildert, will Marotte nicht sagen. "Es ist noch ein wenig zu früh, um sich ein sicheres Bild davon zu machen."

Frisches Wachstum erwartet Marotte auch für das kommende Jahr. Dann wird vermutlich im Sommer der namentlich noch nicht bekannte Nachfolger des kleinen E-Modells Spring auf den Markt kommen. 

Während der Spring in China gebaut wird und deshalb unter den EU-Zollschranken für chinesische Fahrzeuge leidet, wird der neue E-Mini auf dem Renault Twingo basieren, der in Europa gebaut werden wird. "Er wird weitgehend dieselbe Technik wie der Twingo haben und damit ein höheres Level als der Spring erreichen", versichert Marotte. 

Dacia halte beim neuen E-Kleinwagen an dem Ziel fest, die Einstiegsversion unter 18.000 Euro starten zu lassen. Der aktuelle Spring ist in Deutschland ab 16.900 Euro erhältlich. Ende September will Dacia in Paris weitere Neuigkeiten für das kommende Jahr ankündigen.