Humanoide Roboter: Geht in den Werkshallen bald das Licht aus?

Autohersteller und andere Industrieunternehmen setzen seit Jahrzehnten auf Automatisierung in ihren Fabriken, um ihre Abhängigkeit von menschlichen Arbeitskräften zu minimieren. Jetzt ist eine neue Generation von Robotern deutlich fortschrittlicher geworden.

Sie helfen Herstellern, dem schwer erreichbaren Ziel sogenannter "Dark Factories" – dunkler Fabriken – näherzukommen. Produktionsstätten also, die nur wenige oder gar keine Menschen im Fertigungsprozess benötigen, und in denen deshalb theoretisch auch kein Licht mehr benötigt wird.

Es bestehen weiterhin erhebliche Herausforderungen, doch "dieses Rennen ist in vollem Gange", sagt Cyrus Sigari, Mitgründer der Risikokapitalfirma UP.Partners.

Anders als die früheren, fest installierten Roboter in abgetrennten Bereichen bewegen sich heute autonome mobile Roboter (AMRs) frei durch die Werkshallen. Unterstützt werden sie von kollaborativen Robotern – sogenannten Cobots – die dafür entwickelt worden sind, gemeinsam mit Menschen zu arbeiten.

Eines Tages, vielleicht schon bald, könnten humanoide Roboter die Produktionskraft noch weiter steigern. Autohersteller wie Tesla, Hyundai, BMW und Mercedes-Benz experimentieren bereits mit menschenähnlichen Robotern, die Bauteile sortieren, Kisten heben, Teile transportieren und andere derzeit von Menschen erledigte Aufgaben übernehmen können.

Diese Roboter könnten die Belegschaft zukünftiger "Dark Factories" bilden – eine Lösung für den aus Sicht der Industrie bestehenden Mangel an qualifizierten Arbeitskräften.

In diesem Zusammenhang kündigte Hyundai im April an, 21 Milliarden US-Dollar in seine amerikanische Produktion zu investieren. Geplant sei unter anderem der Kauf von "Zehntausenden" Robotern des Tochterunternehmens Boston Dynamics in den nächsten Jahren.

Der humanoide Roboter "Atlas" von Boston Dynamics solle künftig ebenfalls Teil davon sein, hieß es in einer schriftlichen Mitteilung von Hyundai.

Humanoide Roboter könnten laut Experten enorme Einsparpotenziale bringen – genug, um die anfänglich hohen Investitionen in Fertigungsstätten zu rechtfertigen. "Die Dark Factory der Zukunft wird wahrscheinlich einer der größten Wettbewerbsvorteile für Autohersteller sein", sagt Sigari.

Das Interesse der Anleger an humanoiden Robotern in der Fertigung wächst. Laut CB Insights investierten Geldgeber im Jahr 2024 rund 1,2 Milliarden US-Dollar in Firmen, die sich auf humanoide Roboter spezialisiert haben. Für 2025 rechnet das Analysehaus mit einem Anstieg auf über 2,3 Milliarden Dollar.

Die Investoren jagen einem Markt hinterher, den Morgan Stanley auf 4,7 Billionen US-Dollar über die nächsten 25 Jahre schätzt – etwa doppelt so viel wie die kumulierten Umsätze der 20 größten globalen Autohersteller im gleichen Zeitraum.

Doch obwohl Forscher große Fortschritte bei den Verhaltensmodellen gemacht haben, mit denen Roboter trainiert werden, sind "Dark Factories" laut Marie Szymanski, Nordamerika-Chefin für industrielle Montagesysteme bei Atlas Copco, derzeit noch nicht umsetzbar.

"Wir sind noch ein gutes Stück von einer komplett automatisierten Fertigung entfernt", sagt Szymanski. "Realistisch betrachtet sind wir einfach noch nicht so weit. Aber mit dem Fortschritt in Technologie, Rechenleistung und Big Data werden wir dorthin gelangen."

Wer im Mai über die Fachmesse "Automate" in Detroit lief, bekam diese Realität vor Augen geführt. Kollaborative Roboter und AMRs waren bei den 850 Ausstellern besonders prominent vertreten.

Ein großer Teil dieses Wachstums geht von der Autobranche aus. Laut Daten der Association for Advancing Automation bestellten Autohersteller im ersten Quartal 2025 insgesamt 3668 Einheiten im Wert von 263 Millionen Dollar – ein Anstieg der Stückzahlen um 42 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Die nächste Stufe ist die Integration generativer Künstlicher Intelligenz in die Roboter. Diese Entwicklung soll es Robotern ermöglichen, nicht nur einzelne Aufgaben auszuführen, sondern auch in Systemen zu agieren und in manchen Fällen sogar selbst Produktionsprozesse zu steuern.

"Das ist derzeit der größte Wachstumsbereich", sagt John Bubnikovich, US-Chef und Präsident für Robotik bei ABB Inc., einem schwedischen Roboterhersteller. 

Doch ganz ohne Menschen wird es auf absehbare Zeit nicht gehen, meint Jeff Burnstein, Präsident der Association for Advancing Automation. "Wir sehen keine Welt, in der Menschen völlig aus dem Produktionsprozess verschwinden", sagt er: "Diese Technologien lassen sich nicht effektiv nutzen, ohne Menschen einzubeziehen."

Dieser Artikel ist zuerst bei der amerikanischen Automobilwoche-Schwester Automotive News erschienen. Er wurde von KI übersetzt und von einem Redakteur bearbeitet.