GAC plant langsamen Europa-Start: "Erfolg kommt nicht durch Eile"

Mit der IAA stoßen erneut etliche chinesische Autohersteller auf den europäischen Markt vor. Einer von ihnen ist GAC. Der 1997 gegründete Hersteller setzte 2024 rund zwei Millionen Fahrzeuge ab, die meisten davon im Heimatmarkt. Lediglich 127.000 Fahrzeuge gingen in den Export. Das soll sich nun auch dank des Markteintritts in Europa ändern.

Dieser erfolgt zunächst mit dem speziell für Europa entwickelten Aion V, der auf der IAA erstmals vorgestellt wurde. Das Elektro-SUV verfügt über eine Reichweite von 510 Kilometern nach WLTP und soll binnen 24 Minuten von zehn auf 80 Prozent geladen werden können.

Der Einstiegspreis liegt bei 35.990 Euro. Punkten will GAC daneben mit einer Garantie von acht Jahren beziehungsweise 160.000 Kilometern. Auf die Batterie gibt GAC sogar 200.000 Kilometer beziehungsweise acht Jahre Garantie. 2026 folgt noch das Kompaktmodell Aion UT. Bis Ende 2027 soll die Modellpalette auf vier bis sechs Modelle wachsen.

Beim Vertrieb hat GAC aus den Fehlern anderer chinesischer Autobauer gelernt: Der Newcomer plant von Anfang an mit einem Händlernetz. In Polen, Portugal und Finnland ist der Hersteller bereits aktiv.

"Wir haben bereits dutzende von Handelsstandorten eingerichtet", erklärte Wei Haigang, Präsident von GAC International auf der IAA. Hinzu kommt ein Teilelager in den Niederlanden.

Als nächste Märkte folgen Griechenland, Großbritannien, Frankreich sowie Deutschland. Hier ist der Markteintritt im ersten Halbjahr 2026 geplant. Bis 2028 will GAC dann in allen europäischen Ländern aktiv sein – entweder mit einer nationalen Vertriebsgesellschaft oder über Importeure. Den wichtigen deutschen Markt will GAC dabei selbst betreuen, wie Haigang im Gespräch mit der Automobilwoche betonte.

Im Gegensatz zu anderen chinesischen Herstellern plant GAC beim Markthochlauf in Europa zudem konservativ. Man habe sich keine hohen Ziele gesetzt, so Haigang. Bis Ende des Jahres will GAC europaweit 30 Händler finden und etwa 3000 Fahrzeuge zulassen. 2026 sollen es dann europaweit 100 Händler und 15.000 Fahrzeuge werden. "Erfolg kommt durch Ausdauer, nicht durch Eile", so Haigang.