EXKLUSIV: Ford will neue Pkw-Modelle für Europa entwickeln

Ford gibt den europäischen PKW-Markt nicht auf und will dort mit neuen Modellen an alte Erfolge anknüpfen. Diese Ankündigung machte am Dienstag der amtierende Managing Director der Marke für die Region Deutschland, Österreich und die Schweiz (DACH), Christoph Herr, in einer Video-Ansprache gegenüber zugeschalteten Ford-Händlern.

"Herr Herr verkündete einen Plan von Jim Farley, in Europa wieder neue Pkws zu entwickeln. Man will sich nicht mehr allein auf zwei Elektromodelle verlassen, die es schon bald nur noch geben wird", sagte ein Ford-Händler der Automobilwoche. 

Eine Sprecherin des Unternehmens in Köln wollte die Nachricht nicht kommentieren. "Dazu sagen wir derzeit nichts."

Eine andere Händlerstimme bestätigte den Kurswechsel des Ford-Top-Managements. "Dazu gab es heute eine sehr gute Nachricht. Wir sind sehr erleichtert, dass es neue Modelle geben soll", sagte eine Vertreterin der Marke.

Der Ford-Partner Verband (FPV) in Deutschland war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar, ebenso wenig wie die Ford-Händler Dienstleistungsgesellschaft (FHD).

Zum Umfang der geplanten Informationen und zur Zahl und Stoßrichtung der geplanten neuen Modelle machte die Konzernführung in Detroit den Händlern zufolge zunächst keine Angaben.

Kaum jemand in der Branche hatte eine solche Entscheidung noch erwartet. Ford hatte zuletzt immer mehr Verbrennermodelle ausgelistet, der in Saarlouis gebaute Focus wird im Herbst dieses Jahres auslaufen.

Ein Händler sagte der Automobilwoche: "Das ist eine Riesen-Erleichterung. Wir brauchen neue Modelle, und zwar nicht allein Elektromodelle." Die Ankündigung sorge bei vielen Händlern und Mitarbeitern für neuen Optimismus. "Wir lieben diese Marke - sie ist ein Teil von Europa und sollte es auch bleiben."