Erstes Halbjahr: Renault steigert Absatz in rückläufigem Gesamtmarkt

Wenige Tage nach einer nach unten korrigierten Gewinnprognose vermeldet der Renault-Konzern Erfolge beim Absatz: Im ersten Halbjahr verzeichnete die Gruppe ein weltweites Absatzplus von 1,3 Prozent auf 1,17 Millionen Fahrzeuge gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres.

In Europa (EU, EFTA und UK) stiegen die Verkaufszahlen der Gruppe in einem um 1,0 Prozent rückläufigen Pkw-Markt um 5,4 Prozent auf 708.106 Fahrzeuge.

Nach Marken betrachtet stieg der Absatz von Renault in Europa um 8,4 Prozent auf 394.278 Fahrzeuge, der Absatz von Dacia um 1,1 Prozent auf 308.957 Fahrzeuge. Damit entwickelte sich Dacia nach langer Zeit wieder schwächer als die Marke Renault.

Im ersten Halbjahr kam die Kernmarke weltweit auf 808.413 Einheiten, was einem Zuwachs um 2,7 Prozent entspricht.

Im Kernmarkt Europa stiegen die Verkäufe auf 394.278 Pkw, ein Plus von 8,4 Prozent. Der Marktanteil in Europa im PKW-Segment stieg damit um 0,5 Prozentpunkte auf 5,8 Prozent.

Ein wesentlicher Grund für diesen Anstieg war der Erfolg des neuen R5 Electric. Seit dem Marktstart Ende 2024 wurden bereits 49.000 Einheiten verkauft.

Dacia kam im Halbjahr in Europa auf 308.957 Pkw-Verkäufe, was eine Steigerung um 1,1 Prozent bedeutet. Grund für dieses geringere Wachstum war ein schwächeres Abschneiden des Einstiegsmodells Sandero, der stärker unter der Konsumflaute litt als die höher positionierten Modelle. 

Verkaufschef Frank Marotte sagte der Automobilwoche, Grund für diese Entwicklung sei die schwache Marktentwicklung im Privatkundengeschäft in Italien und Frankreich. In beiden Ländern wurden staatliche Förderprogramme gekürzt, was erwartungsgemäß zu Einbußen im Privatmarkt geführt habe.

"Wir haben keinerlei Grund, am Sandero etwas zu ändern", betonte Marotte. "Der Sandero ist weiterhin das meistverkaufte PKW-Modell in Europa, und zwar über alle Kanäle hinweg." 

Die kleine Sportwagenmarke Alpine verbuchte ein Plus von 90 Prozent auf 4871 Verkäufe. Für den kräftigen Zuwachs war vor allem das neue Einstiegsmodell A290 verantwortlich.

Ivan Segal, Verkaufschef der Marke Renault, hob im Gespräch mit der Automobilwoche den starken Anstieg der EV-Verkäufe von 57 Prozent auf 63.800 Einheiten gegenüber dem Vorjahreszeitraum hervor. Damit lag der Anteil der EV-PKW bei Renault bei 16 Prozent der Gesamtverkäufe. Auch hier waren die starken R5-Verkäufe ein Treiber der Entwicklung.

Für das Volumengeschäft wichtiger war aber ein deutliches Plus der Hybrid-Verkäufe von 36 Prozent auf 162.300 Fahrzeuge. Der Anteil der Hybrid-Modelle am Gesamtabsatz der Marke im PKW-Bereich stieg damit auf 41 Prozent. 

Segal zufolge war diese Entwicklung wesentlich auf den Erfolg des SUV-Modells Symbioz zurückzuführen, das nur als Hybrid erhältlich ist. "Seit dem Launch des Symbioz haben wir gut 59.000 Einheiten in Europa verkauft, wir sind damit sehr zufrieden."

Bestverkaufter Renault blieb aber der Kleinwagen Clio.

Deutliche Rückschläge erlitt Renault dagegen im Transportergeschäft. Die Sparte verbuchte in Renault in Europa im ersten Halbjahr ein Minus von 29 Prozent auf 123.000 Einheiten.  Der Gesamtmarkt war dagegen nur um 13 Prozent rückläufig.

Als Grund nannte Verkaufschef Segal das Auslaufen des aktuellen Master, der vom neuen Master abgelöst wurde. Das neue Modell hat aber bislang noch weniger Varianten und Ausbauformen als die frühere Version, was für Handwerker oft wichtig bei ihrer Kaufentscheidung ist.

Positiv entwickelte sich der EV-Anteil im Transporter-Geschäft, er verdoppelte sich auf 8,8, Prozent.