Erste Auswirkungen sichtbar: So belastet Chinas Luxus-Steuer Mercedes, BMW und Co.

Die in China herabgesetzte Grenze für Steuern auf importierte Luxusfahrzeuge macht sich beim Absatz ausländischer Premiumhersteller bemerkbar. So brachen die Verkäufe entsprechender Neuwagen im Juli um 18 Prozent auf unter 45.100 Exemplare ein, wie Zahlen der China Automobile Dealers Association zeigen.

Im Jahresverlauf bis Ende Juli ging der Absatz der betroffenen Modelle um 15 Prozent auf rund 323.000 Fahrzeuge zurück. Die neue Besteuerung ist am 20. Juli in Kraft getreten. Dadurch müssen Käufer sogenannter Luxusfahrzeuge mit einem Preis von 900.000 Yuan (ca. 108.000 Euro) oder mehr eine zusätzliche Konsumsteuer von zehn Prozent bezahlen.

Bis zur Anpassung der Steuer hatte die Schwelle bei 1,3 Millionen Yuan gelegen. Im Westen wird der Schritt als Pekings Reaktion auf die EU-Zusatzzölle auf in China produzierte Elektroautos interpretiert. Dabei ist die Luxus-Steuer auch dann fällig, wenn das gekaufte Fahrzeug in China hergestellt wurde.

Allerdings werden fast alle Autos mit Preisen zwischen 900.000 und 1,3 Millionen Yuan importiert. Deswegen belaste die Änderung der Steuer speziell die Nachfrage nach importierten Modellen, erklärte der Händlerverband.

"Das bedeutet, dass praktisch alle unsere Range-Rover-Modelle nun unter diese Steuer fallen", sagte etwa JLR-Finanzchef Richard Molyneux in einer Analystenkonferenz vor den jetzt veröffentlichten Juli-Zahlen. Er kritisierte dabei auch Chinas Vorgehen: "Wir waren ziemlich überrumpelt, weil die Ankündigung nur 48 Stunden vorher kam."

Auch Mercedes-Benz sei "im Prinzip schon stark betroffen", sagte Finanzchef Harald Wilhelm in einer Telefonkonferenz zu den Halbjahreszahlen. Man werde aber versuchen, durch "kommerzielle Maßnahmen" – also eine entsprechende Preispolitik – die Auswirkungen auf den Absatz so gering wie möglich zu halten.

Folgerichtig meldete dann auch jede große Luxusmarke im Juli einen Rückgang der Verkäufe. Die größten Hersteller auf Chinas Markt für Luxusfahrzeuge waren in dem Monat Lexus vor Mercedes-Benz, BMW, Land Rover und Porsche.

Lexus verkaufte im Juli in China 16.154 importierte Neuwagen (minus 5,4 Prozent), Mercedes-Benz 7912 (minus 22 Prozent), BMW 4812 (minus 35 Prozent), Land Rover 3999 (minus 8,2 Prozent), Porsche 3694 (minus 17 Prozent). Die deutschen Hersteller waren also überdurchschnittlich stark betroffen. Audi trifft die Änderung dagegen kaum, weil nur zwei Modelle über der neuen Luxus-Steuergrenze liegen.

China war lange ein wichtiger Ertragsbringer für europäische Premium- und Luxusmarken, wohlhabende Kunden im Land griffen gerne zu den importierten Fahrzeugen mit renommiertem Markenemblem. 

Doch aufgrund der wachsenden Konkurrenz durch elektrifizierte und von Software definierte Fahrzeuge chinesischer Hersteller waren die Verkäufe importierter Fahrzeuge in China im Jahr 2024 bereits im dritten Jahr nacheinander rückläufig – um 16 Prozent auf unter 644.000 Stück.

Hinweis: Dieser Artikel ist zuerst bei der Automobilwoche-Schwester Automotive News China erschienen. Er wurde von KI übersetzt und von einem Redakteur der Automobilwoche bearbeitet.