China: Volkswagen verbündet sich jetzt auch bei Verbrennern mit Xpeng

Volkswagen und der chinesische E-Autobauer XPeng weiten ihre technologische Zusammenarbeit deutlich aus: Ab 2027 wird die gemeinsam entwickelte China Electronic Architecture (CEA) nicht mehr nur in Elektrofahrzeugen, sondern auch in lokal produzierten Verbrenner- und Plug-in-Hybrid-Modellen der Marke Volkswagen eingesetzt. Eine entsprechende Vereinbarung wurde jetzt unterzeichnet.

Die zonale Elektrik-/Elektronik-Architektur mit zentraler Recheneinheit reduziert die Anzahl der Steuergeräte und senkt damit Systemkomplexität sowie Kosten.

Gleichzeitig schafft sie die Basis für hochautomatisierte Fahrfunktionen (ADAS), ein neues Infotainmentsystem und ein Smart Cockpit mit KI-basierter Fahrerunterstützung. Over-the-air-Updates sollen die Software kontinuierlich aktuell halten und digitale Dienste schnell ausrollen.

Trotz der Konzentration auf Elektromobilität machen Verbrenner-Fahrzeuge derzeit noch das Gros des Chinageschäfts von Volkswagen aus. Rund 90 Prozent der im vergangenen Jahr an chinesische Kunden ausgelieferten zwei Millionen Fahrzeuge waren konventionell angetrieben.

Die Nutzung der E/E-Architektur in Verbrennern bietet für Volkswagen zwei Vorteile: Zum einen werden die Verbrenner-Fahrzeuge, mit denen VW derzeit in China noch Marktführer ist, moderner und attraktiver. Zum anderen braucht VW Stückzahlen, damit sich die teure E/E-Architektur rechnet. Die Elektroautos allein bringen momentan nicht die gewünschten Skaleneffekte.

Volkswagens China-CEO Ralf Brandstätter erklärt: "Wir limitieren technologische Exzellenz nicht auf eine Antriebsart." Indem Volkswagen die Nutzung der China Elektronik Architecture auch auf die starke Verbrennerflotte erweitere, stärke das Unternehmen seine technologisch führende Position im Geschäft mit konventionellen Antrieben.

"Gleichzeitig senken wir so konsequent unsere Kostenbasis, um unseren Kunden im sehr wettbewerbsintensiven chinesischen Automobilmarkt auch in Zukunft attraktive Angebote machen zu können. So stellen wir das Unternehmen insgesamt wirtschaftlich robuster auf, können weiter gezielt in Innovationen investieren und so unsere Transformation hin zur vollvernetzten smarten Mobilität schnell voranzutreiben“, so Brandstätter.

Volkswagens zukünftige Fahrplan in China bleibt aber weiterhin stark auf neue E-Autos ausgerichtet. Bis 2030 will der Konzern 30 vollelektrische Modelle anbieten.

Die Fahrzeuge werden in China für China entwickelt. In Hefei hat das  Unternehmen dafür mit der Volkswagen (China) Technology Company (VCTC) ein neues Entwicklungs- und Innovationszentrum gegründet, dass immer eigenständiger von Wolfsburg agiert. Die erweiterte Kooperation mit Xpeng sei nun ein weiterer Meilenstein in der "in China für China"-Strategie, so Volkswagen.

Überlegungen, die Themen SDV und Verbrenner zu verschmelzen gibt es bei Volkswagen auch in Europa schon länger. Entscheidungen dazu seien aber noch nicht getroffen, heißt es aus Wolfsburg.

Technisch dürfte die Adaption einer neuen Architektur kein Problem sein. Entscheidend wird eher sein, wie lange die überarbeiteten Verbrenner noch laufen werden, damit sich die Kosten amortisieren.