Der Premiumhersteller Audi hat Probleme: Beim Absatz ist die Marke deutlich hinter BMW und Mercedes zurückgefallen, auf den einstigen "zweiten Heimatmarkt" China ist kein Verlass mehr. Zudem gab es schon länger keine wegweisenden technischen Innovationen wie den Allradantrieb mehr. Betriebsratschef Jörg Schlagbauer spricht im Interview über die Gründe und sagt, warum die Belegschaft dennoch zuversichtlich in die Zukunft blickt.
Im März wurde bei Audi die Zukunftsvereinbarung zwischen Unternehmensleitung und Betriebsrat verkündet. Was hat die Einigung in der Belegschaft ausgelöst?
Große Erleichterung. Ich habe im März die Betriebsversammlung mit eröffnet und im Kern die Ergebnisse verkündet. Es herrschte damals unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern große Anspannung, was da auf sie zukommen würde. Bei manchen herrscht regelrechte Not, ja Existenzängste. Mit jedem Satz, den ich bei der Betriebsversammlung über die Inhalte der Vereinbarung gebracht habe, hat sich diese Anspannung gelöst.
Wirkt diese Erleichterung bis heute nach?
Ich würde schon sagen. Mit der Vereinbarung ist ein Ruck durch die ganze Mannschaft gegangen. Bis heute bekommen wir die Rückmeldung, dass die Vereinbarungen breit getragen werden von der Belegschaft. Die Vereinbarung hat Sicherheit zurückgebracht, die Menschen sehen eine Perspektive bei Audi und sie glauben an die Zukunft des Unternehmens.
Wenn es jetzt an den Absatzmärkten auch noch so laufen würde, wie wir uns dies vorstellen, können wir wieder positiv in die Zukunft blicken.