Philipp von Hirschheydt: Dieses Rendite-Ziel hat der künftige Aumovio-Chef

Philipp von Hirschheydt steht vor dem vorläufigen Höhepunkt seiner Karriere: Ab September wird er das von Continental abgespaltene börsennotierte Unternehmen Aumovio als CEO führen. Mehr als 92.000 Menschen zählt das neue Unternehmen, das seinen Sitz in Frankfurt am Main haben wird.

Von Hirschheydt hat eine lange Karriere bei Continental hinter sich. Nach fünf Jahren bei der Landesbank WestLB war der Nachfahre eines fränkischen Adelsgeschlechts und studierte Wirtschaftswissenschaftler 2007 zum Automobilzulieferer gewechselt. Derzeit ist er noch im Continental-Vorstand zuständig für die Automotive-Sparte.

Für die Selbstständigkeit sieht von Hirschheydt den Bereich gut aufgestellt. Gerade erst hat Aumovio bei einem Kapitalmarkttag die langfristigen Ziele verkündet: ein Umsatz von über 24 Milliarden Euro und eine EBIT-Marge von sechs bis acht Prozent.

Vom Umsatzziel ist die Automotive-Sparte mit 19,3 Milliarden Euro 2024 gar nicht mehr so weit entfernt, allerdings bleibt die Rendite aktuell mit 2,5 Prozent weit hinter den Erwartungen zurück.

Drei Ziele hat sich das junge Unternehmen auf die Fahne geschrieben: Lead, Transform und Deliver (führen, transformieren, liefern). Mit zukunftsfähigen Produkten will Aumovio marktführende Positionen einnehmen, das Portfolio soll weiter optimiert und Kosten gesenkt werden.

Und die finanziellen Ziele sollen, zum Wohlwollen der zukünftigen Aktionäre, erreicht werden. Zumindest um das Startkapital braucht sich von Hirschheydt keine Sorgen zu machen: Der Mutterkonzern hat Aumovio mit 1,5 Milliarden Euro an Barmitteln ausgestattet und entlässt das Unternehmen ohne Schulden in die Eigenständigkeit.

Allerdings wird von Hirschheydt nicht völlig frei agieren können. Die fränkische Familie Schaeffler hält knapp die Hälfte der Anteile an Continental und wird die weitere Entwicklung der Automotive-Sparte sicherlich genau verfolgen. Nach dem geplanten Spin-off wird sie in gleicher Höhe an Aumovio beteiligt sein.

Offen ist, ob es Aumovio ähnlich ergehen könnte wie der ehemaligen Conti-Antriebssparte Vitesco, die mittlerweile in der Schaeffler AG aufgegangen ist – oder ob sich der Hauptaktionär gar von seinen Anteilen trennt.

Philipp von Hirschheydt gehört zu den Rednern auf dem Automobilwoche Kongress am 19. und 20. November in Berlin. Mehr Imformationen finden Sie hier.