In Rüsselsheim ist man deswegen sauer. Schließlich ist es noch keine zwölf Monate her, dass Bialkowski den Konzern verließ. Er kennt die Händler und ihre Sorgen. Diese würden wohl kaum nach Alternativen suchen, wenn bei Stellantis alles rund liefe.
Und auch Davino hat eine Stellantis-Vergangenheit: Knapp vier Jahre war sie bei Stellantis, bis Ende vergangenen Jahres trug ist sie die Verantwortung für den britischen Markt. Zuvor war sie mehr als ein Jahrzehnt bei FCA, davon drei Jahre als Deutschlandchefin.
Dass nun viele Stellantis-Partner bei BYD unterschreiben, scheint also mehr als reiner Zufall zu sein. "Lars Bialkowski und ich haben nicht Händler angerufen, die wir von früher kannten", betont Davino jedoch.
Im Gegenteil: "Händler aller Marken rufen uns an, weil sie das Potential von BYD sehen. Unsere Händler kommen aus allen Ecken und sind sehr vielfältig." Und Bialkowski ergänzt: "Es ist sehr naheliegend, Kontakt zu uns aufzunehmen. Wir versprechen mit unseren vielen neuen Produkten und unserer Technologie Wachstum."
Tatsächlich stießen zuletzt auch einige große Händler mit anderer Marken-Historie zu BYD, etwa die Weller-Gruppe, die Moll Gruppe oder die Ramsperger-Gruppe, die Ende Oktober ihren ersten BYD-Standort eröffnen wird. Die Marke habe Zukunft, begründete Geschäftsführer Frank Eberhart seine Entscheidung.
Die muss BYD jetzt liefern. Im Raum stehen immer noch die von Vice Präsidentin Stella Li angekündigten 50.000 Einheiten. Für das laufende Jahr waren sie etwas zu optimistisch. Bialkowski: "Bis wann wir die 50.000 Fahrzeuge erreichen, können wir noch nicht sagen. Klar ist aber: Es soll so schnell wie möglich gehen."