Kia K4: Ein Ceed-Nachfolger für Elektro-Skeptiker

Kia verabschiedet sich in Europa in der Kompaktklasse nicht nur vom traditionsreichen Modellnamen Ceed. Der Nachfolger heißt K4 – und kommt nicht mehr aus dem Werk im slowakischen Zilina. Stattdessen wird das Weltauto, das unter anderem schon in den USA verkauft wird, aus Mexiko importiert. 

An den Start gehen soll der K4 bei uns Anfang 2026, erstmals vorgestellt wurde die US-Version bereits im März 2024. Das europäische Werk wird nach dem Aus des Ceed umgerüstet. Zukünftig werden dort unter anderem das Elektro-Pendant des K4, der EV4, und der kleinere Stromer EV2 produziert. 

Optisch orientiert sich der K4, der in Europa zumindest vorerst nur als Hatchback und nicht wie anderen Märkten auch als Limousine an den Start gehen wird, an den Elektromodellen der Marke. Markant ist das vor allem vom großen SUV EV9 bekannte Marken-Gesicht. Der Kompakte ist mit 4,44 Metern zwölf Zentimeter länger als der aktuelle Ceed, wirkt bullig, und steht selbstbewusst auf der Straße. 

Unter der Haube geht es klassisch zu. Kia setzt auf vier Frontantriebs-Benziner mit 85 kW/115 PS bis 132 kW/180 PS – und nur ein bisschen Elektrifizierung: mit  einer Mildhybrid-Variante. In der Basis-Version fährt der K4 aber ganz ohne Stromunterstützung vor. Diesel sind nicht mehr vorgesehen. 

Zu den Fahr- und Verbrauchswerten macht der Hersteller noch keine Angaben. Und auch zu den Preisen äußert sich Kia derzeit nicht. Der Ceed startet aktuell bei rund 27.000 Euro, der neue dürfte ähnlich eingepreist sein. 

Für Kia ist der K4 strategisch wichtig: Er soll in der Kompaktklasse die Kunden abholen, die noch nicht auf Elektrofahrzeuge umsteigen wollen, aber Wert auf neueste Technik legen.

"Mit dem K4 zeigen wir, dass unsere Modelle unabhängig von ihrem Antriebsstrang dynamisches Design, Innovationen und intelligente Technologien bieten können“, sagt Sjoerd Knipping, Chief Operating Officer (COO) von Kia Europe.

Zu den Technik-Highlights zählt der Hersteller neben der neuesten Generation seines Infotainmentsystems und den KI-gestützten Sprachassistenten auch die Fähigkeit, mit OTA-Updates die Software aktuell zu halten. Auch moderne Assistenzsysteme zählen dazu, die den Fahrer aber noch nicht aus der Verantwortung entlassen. 

Weniger fortschrittlich wirkt der klobige Automatik-Wählhebel im ansonsten schick eingerichteten Cockpit – eine Geständnis an den Hauptmarkt USA. Ansonsten verspricht Kia im Interieur verspricht Bein- und Kopffreiheit und 438 Liter Kofferraumvolumen. Zum Vergleich: Der VW Golf kommt auf 381 Liter, ist aber auch gut 15 Zentimeter kürzer.