Daimler Truck kippt seine Prognose

Daimler Truck hat seine Jahresprognose angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheit in den USA deutlich nach unten korrigiert. Der Nutzfahrzeughersteller rechnet nun möglicherweise mit einem Rückgang des bereinigten Konzern-EBIT.

Die neue Spanne liegt zwischen minus fünf Prozent und plus fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr – zuvor hatte das Unternehmen noch ein Wachstum von fünf bis 15 Prozent in Aussicht gestellt.

Auch bei den Absatzerwartungen wurde nachjustiert: Statt 460.000 bis 480.000 Einheiten erwartet Daimler Truck nun einen Absatz zwischen 430.000 und 460.000 Fahrzeugen.

Finanzvorständin Eva Scherer erklärte laut Mitteilung, dass man die Erwartungen "aufgrund der steigenden wirtschaftlichen Unsicherheit und des daraus resultierenden Nachfragedrucks in den USA“ reduziert habe.

Um gegenzusteuern, setzt das Unternehmen unter anderem auf Kostensenkungen. Zu diesem Zweck wurde das Programm Cost Down Europe ins Leben gerufen, das gemeinsam mit dem Gesamtbetriebsrat abgestimmt wurde.

Es sieht dauerhafte Kosteneinsparungen von jährlich einer Milliarde Euro vor, die bis spätestens Ende 2030 realisiert sein sollen. Ein Teil dieser Summe soll durch Stellenabbau erreicht werden. Vor allem die deutschen Standorte der Sparte Mercedes-Benz Trucks sollen dadurch effizienter und wettbewerbsfähiger werden. Im Gegenzug erhielt die Stammbelegschaft eine Beschäftigungsgarantie bis Ende 2034. Außerdem fließen Investitionen in die deutschen Standorte. Wie viele Stellen wegfallen, bezifferte das Unternehmen nicht.

Im ersten Quartal 2025 verzeichnete Daimler Truck zwar rückläufige Zahlen beim Absatz und Umsatz im Industriegeschäft, konnte jedoch die bereinigte Umsatzrendite steigern. Der Absatz ging um acht Prozent auf 99.812 Einheiten zurück, der Umsatz im Industriegeschäft belief sich auf 11,6 Milliarden Euro.

Das bereinigte Konzern-EBIT sank leicht auf 1,16 Milliarden Euro. Dennoch stieg die bereinigte Umsatzrendite im Industriegeschäft auf 9,6 Prozent. Verantwortlich dafür sei laut Unternehmen insbesondere die starke Performance von Trucks North America und Daimler Buses.

Die aktualisierte Prognose steht unter dem Vorbehalt weiterer makroökonomischer und geopolitischer Entwicklungen. Dazu zählen unter anderem potenzielle Auswirkungen des USMCA-Abkommens sowie die laufenden Diskussionen zum China-Geschäft. (hev)