München. Der Ausbau der Elektromobilität wird nicht an zu geringen Lithiumvorkommen scheitern. Zu diesem Ergebnis kommt das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW) in Baden-Württemberg, das in einer Metastudie jetzt die Verfügbarkeit des Leichtmetalls untersucht hat. Der Studie zufolge sind weltweit Lithium-Vorkommen für mindestens zehn Milliarden Elektroautos und andere Anwendungen vorhanden. Für die Automobilindistrie bedeutet das, dass der Aufbau von Produktionskapazitäten für Elektrofahrzeuge nicht durch einen Engpass bei der Versorgung mit dem Leichtmetall limitiert wird. Um die Auswirkungen steigender Rohstoffkosten auf die Batteriekosten zu verringern und die Rohstoffversorgungssicherheit zu erhöhen, seien aber weitergehende Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen notwendig, etwa beim Recycling und für neue Batteriematerialien, so das ZSW. Das biete auch eine Chance für die deutsche Wirtschaft. Die Studie ist unter www.zsw-bw.de (siehe Link unter dem Bild) , Rubrik Infoportal, zu finden.
Bisher wird Lithium vor allem für die Produktion von Glas und Keramik benötigt. Der zweitgrößte Anwendungsbereich sind Lithium-Ionen-Batterien. Sie sorgen vor allem in Laptops und Mobiltelefonen für die Stromversorgung. Zukünftig könnte mit dem Lithiumbedarf für die geplanten Großbatterien in Elektroautos der Rohstoffbedarf zusätzlich um ein Vielfaches steigen.
In der Verfügbarkeitsstudie haben die ZSW-Forscher zahlreiche Quellen und Einzelstudien ausgewertet. "Es sind ausreichend identifizierte Lithium-Quellen vorhanden und neue Produktionskapazitäten für Lithium geplant", erklärt Autor Benjamin Schott. "Zwischen 135 und 160 Millionen Tonnen Lithiumcarbonat-Äquivalenten sind weltweit bekannt. Das reicht für rund zehn Milliarden Elektrofahrzeuge. Rein rechnerisch könnte damit eine weltweite jährliche Produktion von 50 Millionen Fahrzeugen 200 Jahre lang mit Lithium-Batterien ausgestattet werden." Auch für andere Anwendungen sei daher genug Lithium vorhanden.