Wolfsburg. Trotz des Konjunkturaufschwungs sorgt sich VW-Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch um die Perspektiven der Weltwirtschaft. Die Finanzkrise halte er für "keineswegs ausgestanden“, teilte Pötsch den VW-Führungskräften in einem vertraulichen Rundschreiben mit. "Die entstehende Instabilität des Bankensystems und die ungewisse Zukunft des Euro befördern schnelle und starke Währungsschwankungen und trüben die Konjunkturaussicht“.
Pötsch konstatiert, dass die Notenbanken in vielen Ländern daran arbeiten, "mithilfe expansiver Geldpolitik dem entgegen zu wirken“. Durch niedrige Leitzinsen und stark erhöhte Liquidität werde "versucht, das Wachstum zu stützen, sowie Staaten und Banken durch gesenkte Finanzierungskosten zu stabilisieren“. Offen räumt der VW-Finanzchef ein: "Kurzfristig profitieren davon viele, und auch Volkswagen konnte bereits erheblich am konjunkturellen Aufschwung teilhaben. Mittelfristig birgt dieses Vorgehen jedoch auch das Risiko einer höheren Inflation, die das Wirtschaftssystem in erheblichem Maße destabilisieren könnte.“