München. Um die selbstgesteckten Renditeziele zu erreichen, zieht nun auch der bisherige Zuliefererliebling BMW die Daumenschrauben an. Vorstandschef Norbert Reithofer will bis 2012 insgesamt sechs Milliarden Euro im Konzern einsparen und dann acht bis zehn Prozent Umsatzrendite schaffen. Den größten Beitrag dazu sollen die Lieferanten leisten. Dafür wurde sogar ein neuer Vorstandsposten geschaffen und mit Herbert Diess besetzt. „Der Druck hat sich erhöht“, kommentiert der Vertriebsmanager eines bayerischen Mittelständlers die neue Situation. „Ich habe den Eindruck, dass BMW derzeit einen Wandel vom technik- zum kennzahlgetriebenen Unternehmen vollzieht“, so der Manager eines Zulieferers. So bezahle der Konzern einen Teil der Rechnungen nun erst einen Monat später.
Unmut über das neue Geschäftsgebaren bestätigt Arndt G. Kirchhoff, Vorsitzender des Mittelstandskreises im VDA: „Einmal getroffene Vereinbarungen sollten eingehalten werden.“ BMW wehrt sich gegen den Vorwurf: „Es gibt keine generellen Änderungen der Zahlungsmodalitäten und es gibt auch keine generellen Anweisungen Rechnungen aus diesem Jahr in den Januar zu verschieben.“