Nürnberg. Von einer Schnellschuss-Aktion kann beim neuen Porsche-Zentrum in Nürnberg wirklich keine Rede sein. Immerhin zehn Jahre sind von den ersten Planungen bis zur Fertigstellung dieser Tage ins Land gegangen, berichtet Michael Eidenmüller, Inhaber der fränkischen Autohandelsgruppe Auto-Scholz, zu der das neue Porsche-Zentrum gehört. Zehn Jahre, in denen mit dem Stuttgarter Sportwagenbauer analysiert wurde, ob es für die Metropolregion Nürnberg-Fürth-Erlangen mit ihren 3,5 Millionen Einwohnern im Norden und Süden Nürnbergs je ein Porsche-Zentrum braucht, oder ob es auch mit einem großen Bau getan wäre. Zehn Jahre, in denen mit der Stadtpolitik diskutiert wurde, ob an der vielbefahrenen Ausfallstraße nach Erlangen – einen Steinwurf vom Nürnberger Flughafen entfernt – besser ein Bürogebäude oder doch ein prestigeträchtiges Autohaus stehen soll. Zehn Jahre, in denen mit den Spargelbauern verhandelt werden musste, ob sie ihre Grundstücke überhaupt abgeben - und zu welchem Preis.
Die Spargelbauern haben sicht letztlich von ihren Äckern getrennt, "aber sie haben sie sich vergolden lassen", sagt Eidenmüller wenige Tage vor der Eröffnung, die am Samstag mit 1500 Gästen gefeiert werden soll. So sei der Grunderwerb letztlich fast teurer gewesen als der Bau mit seinen 5000 Quadratmetern Gebäudefläche selbst. Und als Eidenmüller die ersten Äcker einkaufte, lag noch gar keine Baugenehmigung vor: "Wir waren zwei Jahre in Unsicherheit. Wenn es nicht geklappt hätte, hätte ich mich als Spargelbauer betätigen können", scherzt Eidenmüller. Mittlerweile kann er darüber lachen, denn Nürnbergs Oberbürgermeister Ulrich Maly legte dann doch ein gutes Wort für den Neubau ein, der den neuesten Architekturvorgabe von Porsche folgt.