München. Der Trend zum autonomen Fahren dürfte der deutschen Wirtschaft zusätzliches Wachstum bringen und volkswirtschaftliche Kosten, etwa durch Staus und Unfälle, deutlich reduzieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums erarbeitet hat.
Auf etwa 370 Seiten rechnen die IAO-Forscher aus, dass mit Advanced Driver Assistance Systems (ADAS) und hochautomatisiertem Fahren (HAF) 2020 in Deutschland eine Wertschöpfung in Höhe von 2,33 Milliarden Euro generiert werden wird (weltweit 17,3 Milliarden Euro). Das entspreche 20.800 Beschäftigten in der deutschen Automobilindustrie. Fünf Jahre später dürfte der Studie zufolge die Wertschöpfung in diesem Feld auf 8,8 Milliarden Euro wachsen - 16-mal so viel wie heute. Die damit verbundene Zahl von Arbeitsplätzen soll auf 70.000 in der Automobilindustrie und 50.000 in der Zulieferkette zulegen. Etwa die Hälfte der Wertschöpfung und der Arbeitsplätze erwarten die Forscher im Bereich Software.
Der deutschen Automobilindustrie bescheinigt die Studie eine gute Ausgangsposition im Bereich ADAS. Deutschland sei bei teilautomatisierten Fahrzeugen führend und dadurch „zunächst prädestiniert für eine Leitanbieterschaft im Bereich HAF“. Der Markt für ADAS habe 2014 ein globales Volumen von 4,38 Milliarden Euro aufgewiesen. In Deutschland sei 2014 mit ADAS eine Wertschöpfung von 546 Millionen Euro generiert worden, hinter der 12.000 bis 15.000 Beschäftigte standen.