München. Die Allianz will die Autoindustrie im Kampf um die Geschäftsfelder von Morgen unterstützen. Während die Hersteller immer mehr zu Mobilitätsanbietern und das Auto zum fahrenden Computer würden, entstehe neue Wertschöpfung, sagte der Chef der Allianz Global Automotive Karsten Crede auf der Automobilwoche Konferenz 2015 in München. "Wir treten als Allianz gemeinsam mit der Automobilindustrie an, diese nicht kampflos den neuen Wettbewerbern zu überlassen."
Die Aufgabe sei, neue Geschäftsmodelle aus den Daten zu entwickeln, sagte Crede. Denn die Wertschöpfungskette verschiebe sich immer weiter weg vom Verkauf des Autos.
Als Beispiel für die Nutzung von Big Data durch die Allianz nannte Crede unter anderem die Verbesserung von Fahrzeugen auf Basis von Unfalldaten. Alleine aus Deutschland habe der Versicherer schließlich 1,4 Millionen Fahrzeugschäden pro Jahr. Dadurch könne man beispielsweise die Wirksamkeit von Fahrerassistenzsystemen beurteilen.
So habe man in einem Fall bei einem Fahrzeug über Jahre auffallend viele Schäden beim Parken gehabt, so dass dieses im Lauf der Zeit ganze acht Klassen in der Versicherung hochgestuft worden sei, erzählte Crede. Als man sich das zusammen mit dem Hersteller ansah, stellte man fest, dass die Parksensoren ungünstig platziert waren. In der nächsten Generation wurde das Problem behoben - mit entsprechend günstigen Folgen für die Versicherungseinstufung.
Als weitere Beispiele für die Nutzung der Daten nannte Crede segmentspezifische Versicherungsprodukte, Telematiklösungen wie pay as you drive und pay how you drive sowie die Loyalisierung der Kunden.