München. Verhält sich der Chef fair, ist ein Mitarbeiter eher geneigt, unangenehme Nachrichten wie etwa Kündigungen zu akzeptieren. Was nach einer Selbstverständlichkeit klingt, sei in der Praxis bisher noch wenig verbreitet, betonen Psychologen der Saar-Uni. Das zeige sich auch darin, dass es bei der Hälfte der jährlich rund 400.000 Arbeitsgerichtsprozesse in Deutschland, um Kündigungen gehe.
Viele solcher Streitigkeiten, aber auch viel emotionaler Stress, den Gekündigte und Führungskräfte erleben, könnten den Forschern zufolge vermieden werden, wenn das Kündigungsgespräch bestimmten Regeln folge. Diese naheliegende Annahme sehen die Psychologen vom Lehrstuhl für Arbeits- und Organisationspsychologie der Saar-Uni durch ihre Untersuchungen bestätigt.
Auf Sätze wie „Müller, Sie sind gefeuert“ reagierten die Probanden in der Studie deutlich häufiger konfrontativ, als wenn der Chef in ruhigem Ton argumentiert und etwa sinngemäß sagt: "Lieber Herr Müller, ich habe eine schlechte Nachricht: Wir müssen Sie leider entlassen. Bitte setzen Sie sich, ich erkläre es Ihnen."