München. Die wahren Kosten, die bei der Vergabe von Werkverträgen entstehen, werden oft unterschätzt. Betriebsräte und Personalmanager sollten versteckte Risiken aufdecken können, werden aber häufig nur unzureichend in die Entscheidungen einbezogen. In einigen Unternehmen gebe es dazu bereits funktionierende Vereinbarungen und Arbeitsstrukturen, so etwa bei Daimler und Porsche. Zu diesen Ergebnissen und Forderungen kommt der "Trendbericht Werkverträge" der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung.
Grundsätzlich kritisiert die Stiftung: "Was Unternehmen nicht selbst erledigen wollen oder können, geben sie gerne an Fremdfirmen ab. Dass dahinter bisweilen die Absicht steckt, Löhne zu drücken und Mitbestimmung zu umgehen, ist kein Geheimnis." In einer von der Stiftung geförderten Studie seien Wissenschaftler der Universitäten Duisburg-Essen, Chemnitz und Darmstadt zu der Einschätzung gekommen, "überraschend viele Werkverträge" ließen sich "als rechtlich problematisch einstufen".
So habe fast jeder jeder zweite von 96 befragten Managern, in deren Betrieb Werkvertragsarbeitskräfte tätig sind, erklärt, dass diese auch oder sogar ausschließlich von Führungskräften des eigenen Betriebs angewiesen und kontrolliert würden. Das dürften der Rechtsprechung der Arbeitsgerichte zufolge in einem legalen Werkvertragsverhältnis aber ausschließlich Führungskräfte des Werkvertragsunternehmens tun.