Es gab einige Herausforderungen zu meistern, denn wir mussten das AutoCrew-Konzept ja mit unserem Werkstattkonzept Bosch Car Service abgleichen und für AutoCrew auch die Standards von Bosch umsetzen. Wir haben uns ganz bewusst entschieden die Marke AutoCrew mit dem Zusatz "eine Werkstattmarke von Bosch“ neu aufzusetzen. Dabei bleibt das bisherige Erscheinungsbild der Marke "AutoCrew“ erhalten.
"Wir werden ein starkes Wachstum sehen"
Nein, niemals. Wir haben AutoCrew ja bewusst auch als Marke beworben. Es gab verschiedene Optionen, wie man die Marke führt. Wir sehen AutoCrew nicht als Light-Version des Bosch Car Service. Nachdem die Entscheidung getroffen war, beide Marken nebeneinander zu führen, gab es eine Phase der Konsolidierung.
Die Konsolidierung ist weitestgehend abgeschlossen, auch wenn wir noch an der einen oder anderen Schraube drehen müssen. Wir haben Qualitätsstandards für AutoCrew-Betriebe definiert und uns dann die bestehenden Partner angesehen. Dabei hat sich gezeigt, dass einige der früheren Partner nicht zu uns gepasst haben. Bei der alten AutoCrew waren die Standards für Betriebe weit gesteckt und haben sehr viel Interpretationsspielraum zugelassen. Und da die AutoCrew nun ein Bosch-Konzept ist legen wir großen Wert darauf, dass dort auch Bosch-Geräte und Ersatzteile zum Einsatz kommen und die Bosch-Qualitätsstandards eingehalten werden. Nachdem wir die neuen Standards für die AutoCrew-Partner definiert hatten, konnten einige Betriebe gut damit leben.
Vom Altbestand sind in Deutschland noch rund 150 Betriebe übrig, rund 70 Betriebe haben wir inzwischen neu gewonnen. Von den rund 300 deutschen Betrieben, die nicht mehr bei der AutoCrew sind, dürften etwa zwei Drittel von sich aus gegangen sein, von einem Drittel haben wir uns getrennt.
Die Betriebe müssen nicht von heute auf morgen in eine neue Werkstattausstattung investieren, dafür haben wir angemessene Zeitpläne festgelegt. Wenn zum Beispiel ein Gerät eines Konkurrenten ausfällt sollte es aber durch ein Bosch-Gerät ersetzt werden. Zudem erwarten wir einen gewissen Umsatz mit Bosch-Teilen, früher wurde dieser Umsatz eben von ZF für deren Teile erwartet. Zur Erhaltung unserer Qualitätsstandards legen wir großen Wert auf Schulungen, ein Betrieb muss jedes Jahr mindestens 3 Schulungstage erfüllen. Allerdings mit dem gesamten Betrieb, nicht für jeden einzelnen Mitarbeiter.
Er musste in die neue CI investieren, das waren aber Kosten von durchschnittlich 4000 Euro für die Außengestaltung. Wir unterstützten diese Investitionen noch durch ein attraktives Angebot. Wenn nun ein Betrieb gerade erst ein Testgerät des Wettbewerbs gekauft hat, schließen wir ihn deshalb nicht aus dem Netz aus, aber er soll dieses dann innerhalb eines vertretbaren Zeitraums gegen ein Bosch-Gerät ersetzen.
Das Wachstum ist nicht nur auf Deutschland begrenzt. In Großbritannien rollen wir das Konzept zusammen mit dem Teilegroßhändler Euro Car Parts aus und haben dort auch schon eine Kooperation mit dem RAC vereinbart. Dort werden wir ein starkes Wachstum auf rund 200 von derzeit 20 Betrieben sehen. In den Niederlanden sollen es rund 100 Partner werden, aktuell haben wir dort 40 Betriebe. Auch in Belgien und sogar in Südafrika werden wir wachsen. Schon heute haben wir in Südafrika 26 Betriebe, es sollen 40 werden. In Bulgarien, Ungarn und Rumänien werden wir 2011 den Markt betreten.
Sie müssen unseren Qualitätsstandards entsprechen und bereit sein, sich weiterzuentwickeln. Sie müssen offen für ein Werkstattkonzept sein und Themen, die wir in der Konzeptzentrale mit unserem Marketing ausarbeiten, auch vor Ort umsetzen. Auch zu Investitionen, etwa in die Außengestaltung, müssen sie bereit sein. Wenn jemand sagt: "Lasst mich in Ruhe, ich will nur das Schild“, ist das nicht Sinn der Sache. Ein Betrieb muss sich auch den Qualitätsbeurteilungen und externen Testkäufern stellen. Zudem sollte ein Partner mindestens zwei bis drei Mitarbeiter haben, es gibt aber auch Betriebe mit mehr als 40 Mitarbeitern. Es sollte kein Ein-Mann-Betrieb und auch kein Spezialist für Glas- oder Lackarbeiten sein. Wir suchen inhabergeführte Meisterbetriebe. Wir wollen mit dem AutoCrew Konzept einem starken, wettbewerbsorientierten Unternehmer einen Rahmen und technische- und Marketing-Unterstützung für die Zukunft des Geschäftes geben.
Wir haben durchaus Wechsel von anderen Konzepten, auch wenn wir diese nicht aktiv angehen, das widerspräche unserer Philosophie. Momentan kommen viele Anfragen aus Vertragswerkstätten, deren Verträge gekündigt wurden, Stichwort: Daihatsu. Aber auch von anderen Vertragswerkstätten. Wir haben die AutoCrew ja auch deshalb übernommen, weil wir mit dem Bosch Car Service an die Wachstumsgrenzen gestoßen sind. Denn zwei Bosch-Betriebe nebeneinander wird es nicht geben. Und genau dort passt zum Beispiel ein AutoCrew-Betrieb hin. Partner, die in unser Netz passen würden, aber wegen eines bestehenden Bosch-Services in ihrer Nähe nicht aufgenommen werden konnten, können jetzt zur AutoCrew.
Nein, definitiv nicht. Da würden wir aus Respekt gegenüber unseren Handelspartnern eher auf das Ziel der 400 Betriebe verzichten. Wir werden allerdings auch keine Werkstatt wegschicken, wenn sie aus strategischen Gründen bei AutoCrew ihre besten Markt- und Wachstumschancen sieht.
Rund 18.000 freie Werkstätten gibt es in Deutschland, davon gehören 8000 bis 9000 bereits einem Konzept an. Bei den verbleibenden knapp 10.000 sind natürlich auch Spezialisten dabei, die nicht in Frage kommen. So dass für uns ein Segment von etwa 4000 Betrieben übrig bleibt, bei dem man schauen muss, wer zu uns passt.
So kann man es sagen. Aber selbst wenn wir 400 Betriebe wollen, werden wir sicherlich auch von bestehenden Partnern noch den einen oder anderen Partner verlieren, so dass wir wahrscheinlich eher 250 neue Betriebe brauchen, um unsere Ziele zu erfüllen.
Als Bosch Car Service gibt es hinsichtlich der Standards z.B. bei der Aussengestaltung Voraussetzungen bis zum Management der Werkstatt an sich engere Grenzen, weil der Name "Bosch“ so stark im Vordergrund steht. Bei AutoCrew steht die Marke "Bosch“ bewusst im Hintergrund. In der Kundenansprache steht bei der AutoCrew stark die Person des Werkstattmitarbeiters im Mittelpunkt. Nicht als einfacher Schrauber, sondern schon mit Qualitätsanspruch, aber eben mehr auf der persönlichen Ebene. Das Bosch Service Konzept setzt auf höhere Anforderungen in technischer Tiefe und Breite und Richtung der Gestaltung der Werkstattprozesse. Mit Bosch Service Excellence setzen wir hier ein Programm auf, das vom Werkstattkernprozess über die Personalführung bis hin zur betriebswirtschaftlichen Führung der Werkstatt reicht.
Einen 30.000 Kilometer-Service bekommen Sie bei Bosch Car Service und bei AutoCrew in gleicher Qualität. Allerdings sind einige Standards, die wir erwarten, unterschiedlich. Beispielsweise gestalterische, bauliche Standards wie bei Kundenempfang und –warteraum, aber auch technische wie bei den Werkstattprozessen. Auch unterschiedlich ist die Frequenz der Audits und der externen Tests durch Mystery Shopper. Der Bosch Car Service unterliegt jedem Jahr entweder einem Audit oder Mystery Shopping, während bei AutoCrew Betrieben Mystery Shopping nur alle drei Jahre durchgeführt wird. Unsere Qualitätsbeurteilungen erfolgen aber hier im Jahresrhythmus.
Die Inhalte sind die gleichen, aber die Ausprägungen unterscheiden sich. Beim Bosch Car Service werden zum Beispiel mehr Schulungstage gefordert. Die Umsatzerwartung ist hier auch höher, weil es sich beim Bosch Car Service sehr häufig um größere Betriebe handelt.
Mit mehr als 1000 Bosch-Servicebetrieben in Deutschland sind wir nahezu flächendeckend vertreten. Es geht also hier eher um die Steigerung der Qualität. Wenn nun ein guter Standort bereits mit einem Bosch-Service besetzt wird, aber ein weiterer Betrieb dort Partner werden möchte, warum sollen wir ihn dann in die Arme des Wettbewerbs treiben?
Genau das ist unser Ziel Ich denke es ist sowohl für den Bosch Car Service als auch AutoCrew Partner immer besser, einen Partner eines Bosch Werkstattkonzeptes als "Nachbarn“ zu haben als einen anderen Wettbewerber.