München. Der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) sieht beim geplanten Klimapass Verbesserungsbedarf. Er fordert eine stufenlose Darstellung der Kohlendioxid-Emissionen sowie der so genannten CO2-Effizienz. Diesen Anforderungen werde der jüngste Vorschlag des Bundesumweltministeriums für einen Klimapass nicht gerecht, kritisiert der VDIK. „Hypothetische Berechnungsmodelle oder gar die Bezugnahme auf bisher gar nicht festgelegte Grenzwerte sind Fehl am Platze und verwirren zudem die Verbraucher“, sagt VDIK-Präsident Volker Lange.
VDIK fordert Korrekturen am Klimapass
Auf dem Klimapass auch die Einstufung des Fahrzeugs bei der Kfz-Steuer darzustellen ist laut VDIK erst dann sinnvoll, wenn die Umstellung auf eine CO2-basierte Steuer rechtskräftig geworden ist. Die Hochrechnung von Kosten über theoretische Fahrzeug-Laufleistungen und Kraftstoffkosten im Rahmen des Klimapasses lehnt der Verband ab, weil sie rein hypothetisch sei. Den Klimapass selbst befürwortet der VDIK. Er weißt aber darauf hin, dass Neuwagen-Kunden bereits seit 2004 detailliert über CO2-Emissionen und Kraftstoffverbrauch informiert werden.
Die Forderung nach einem Klimapass kam von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD). Künftig solle eine Plakette sichtbar neben dem Preisschild hinter der Fahrzeugscheibe angebracht werden. Darauf sollen der CO2-Ausstoß und die Effizienz des Fahrzeugs mit einer Farbskala von Grün bis Rot dargestellt werden.
Gabriel greift damit eine Idee von Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) auf, der kürzlich eine Ökoplakette für Autos vorgeschlagen hatte. Allerdings will der Umweltminister den Ausstoß an Kohlendioxid nicht wie Tiefensee ins Verhältnis zur Nutzlast setzen. Tiefensees Vorschlag hätte zur Folge, dass Geländewagen mit hohem Verbrauch und Kohlendioxidausstoß wegen ihrer hohen Nutzlast gut abschnitten. Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) will hingegen eine Unterscheidung nach Fahrzeugtypen erreichen. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) fordert ebenfalls, die Kennzeichnung müsse die unterschiedliche Nutzung von Fahrzeugen berücksichtigten.