Triple A: Audi und Škoda haben Deutschlands beste Händler

Audi und Škoda haben die besten Autoverkäufer Deutschlands. Das ergibt eine Studie des Dr. Freitäger Instituts im Auftrag der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche.

Das Institut führte dafür versteckte Testkäufe für batterieelektrische Fahrzeuge durch. In der Testkaufstudie werden unter anderem Kompetenz, Beratung und Qualifikation der Verkäufer bewertet.

Škoda in der Kategorie Volumenmarken und Audi in der Kategorie Premiummarken erhielten dafür am Donnerstag Abend in München den Automobilwoche Award Autohandel ("Triple A").

Škodas Autohaus-Mitarbeiter haben unter anderem bei der Fahrzeugpräsentation und der Angebotserstellung am besten abgeschnitten. Audi-Verkäufer sind laut der Ergebnisse absolut top in der E-Auto-Verkaufsberatung.

Jedoch musste Marktforscher Jürgen Freitäger auch Wasser in den Wein schenken. "Das Gesamtergebnis ist schlechter als im Vorjahr", sagte der Studienleiter. In mehreren Bereichen ging es nach unten, etwa bei der Fahrzeugpräsentation oder dem Nachkontakt. Dabei müsste eine eher schwache Nachfrage zu einem verstärkten Verkäufer-Engagement führen.

"Im Markt, in dem man wie 2021/2022 die Produkte nur verteilen muss, können die Ergebnisse schlechter sein, als wenn man wie im Moment echt akquirieren muss. Aber in unseren Ergebnissen ist es -umgekehrt – mit wenigen Ausnahmen wie Škoda", sagt Freitäger. "Da passt etwas in den Verkaufsprozessen nicht."

Der tschechische Hersteller ist die positive Ausnahme und Gesamtsieger des Automobilwoche Award Autohandel (Triple A) 2024. Mit 78 Indexpunkten ist Škoda nicht nur Erstplatzierter unter den Volumenmarken, sondern lässt auch alle Premiummarken hinter sich. "Im Vergleich zum Vorjahr ist Škoda richtig in die Höhe geschossen", sagt Freitäger.

Man merke, dass der Hersteller am Verkaufsprozess gearbeitet hat. "Hier hat man viel richtig gemacht." In den meisten Phasen des Kaufprozesses zeigten die Škoda-Verkäufer eine gute Performance.

Auf den Rängen zwei und drei befinden sich Cupra und VW. Doch wo es Gewinner gibt, sind auch Verlierer. "Opel ist regelrecht abgestürzt", sagt Freitäger. Die Marke hat in vielen Kategorien deutlich verloren. Insgesamt büßte sie rund 13 Indexpunkte ein und erreicht mit 50,8 Punkten den letzten Platz der Volumenmarken.

In vielen Kategorien sind die Unterschiede zwischen Premium und Volumen eher klein. Das gilt vor allem für die drei Kategorien Begrüßung, Bedarfsanalyse und Abschluss.

Unter den Premiumanbietern hat es Audi 2024 auf Platz eins geschafft. Mit 72,6 Indexpunkten führt die Ingolstädter Marke vor ihrer Konzernschwester Porsche. Dabei hatten beide erschwerte Umstände: Audi führte zur Zeit der Testkäufe das Agentursystem für Elektroautos ein, bei dem die Händler die Fahrzeuge im Namen des Herstellers vermitteln, statt sie auf eigene Rechnung zu verkaufen.

Und Porsche befand sich mitten im Modellwechsel. Bei Porsche war der neue elektrische Macan zwar schon zu bestellen, aber nicht in allen Showrooms verfügbar. "Das ist ein Grund, warum Porsche im Vergleich zum Vorjahr schwächer abgeschnitten hat."

Der Sonderpreis "Finanzierung, Leasing und Versicherung" ging ebenfalls an die Marke Škoda, für die die VW-Konzerntochter Volkswagen Financial Services das Bankgeschäft betreibt.

Sponsor des Abends war Mobile.de. CEO Ajay Bhatia gab einen Einblick in die herausfordernde Lage, in der sich der Autovertrieb in den kommenden Jahren einstellen muss wird. Nur ein aktuelles Beispiel: Elektroautos stehen bei Mobile.de 50 Prozent länger auf der Website als Verbrenner.