München. Der Verkauf der Daimler-Niederlassungen könnte sich noch einige Zeit hinziehen. Zwar wurden kurz vor Weihnachten mit Erfurt und Wiesbaden die ersten beiden Betriebe veräußert, in Ostdeutschland ist im Moment allerdings nicht mit einer schnellen Entscheidung zu rechnen.
Hintergrund ist, dass sich die Lei-Shing-Hong-Gruppe offenbar Zeit mit der Entscheidung über die Abgabe eines Angebots lassen will. Der Mischkonzern aus Hongkong, der in Asien mehr als 100 Autohäuser betreibt, hat mit seiner in Deutschland neu gegründeten Holding Stern Auto die Niederlassung in Erfurt gekauft und gilt spätestens seither als heißer Kandidat für die Übernahme weiterer, vielleicht auch aller ostdeutschen Betriebe. Zum einen könnte sich der Konzern mit einem Jahresumsatz von rund neun Milliarden Euro auch die Übernahme aller Häuser leisten, die unter dem Dach der MBVG zusammengefasst sind. Zum anderen ist kaum zu erwarten, dass sich das Unternehmen mit dem Kauf eines 160 Mitarbeiter-Betriebs zufrieden geben wird, zumal es sich um das bisher einzige Engagement in Europa handelt. Auch Wolfram Geisler, der Geschäftsführer der Holding Stern Auto, hat bereits mehrfach von einem grundsätzlichen Interesse des Konzerns gesprochen.
Schlag auf Schlag werden die Entscheidungen zu den weiteren ostdeutschen Betrieben allerdings kaum fallen. Ihm seien keine definitiven Entscheidungen bekannt, ob Lei Shin Hong Angebote für die weiteren Niederlassungen im Osten abgeben werde, sagte Geisler. Er geht davon aus, dass diese auch definitiv nicht vor dem Closing des Kaufvertrags für Erfurt beziehungsweise dem chinesischen Neujahrsfest fallen werden. Das chinesische Neujahrsfest ist in diesem Jahr am 19. Februar. Das Closing erwartet Geisler im Verlauf des Februars.