München. Peugeot will an alte Glanzzeiten im Iran anknüpfen und hofft, dass der Autobauer durch den möglichen Wegfall der politischen Sanktionen gegen Iran jährlich wieder mehrere 100.000 Fahrzeuge pro Jahr in dem autoverrückten Land verkaufen kann.
"Das Land könnte sich für uns zu einem weiteren Markt entwickeln, wenn die Verhandlungen über ein Ende der Sanktionen gut abgeschlossen werden," sagte Markenchef Maxime Picat in einem am Freitag veröffentlichten Interview mit dem "Manager Magazin." Peugeot habe dort bei einer Öffnung des Marktes wegen der jahrzehntelangen früheren Präsenz bessere Chancen als etwa Volkswagen. "Wir wollen den Exporte von Peugeot-Autos in den Iran so schnell wie möglich starten," betonte Picat. Später solle eine lokale Fertigung folgen.
Peugeot war bis zur Machtübernahme der Ajatollahs im Februar 1979 der dominierende Automobilhersteller in Iran gewesen. Jährlich wurden über 400.000 Fahrzeuge verkauft, ein Teil der Produktion wurde lokal gefertigt. Peugeot hat in dem Land immer noch eine enorme Bekanntheit. "Es ist eine echte Chance für uns, weil Peugeot dort immer noch ein starkes Markenimage hat," sagte Picat.
Nun überlege Peugeot, gemeinsam mit dem iranischen Autobauer Iran Khodro ein Joint Venture zu gründen, um Teile zu beschaffen, zu fertigen und das Ersatzteilgeschäft zu organisieren, erläuterte Picat weiter.
Peugeot werde bei einem Neustart in Iran nicht mit Billigautos beginnen, sondern mit Fahrzeugen, die das Image der Marke beflügeln könnten. "Die besonders preisgünstigen Modelle muss man vor Ort produzieren." (mik)