Wolfsburg.Die VW-Mitarbeiter gehen beim anstehenden Sparkurs in die Offensive. Sie haben auf 400 Seiten Vorschläge zusammengetragen, wie die von VW-Chef Martin Winterkorn geforderte Summe von fünf Milliarden Euro bei der Kernmarke sinnvoll eingespart werden kann. Winterkorn hatte in einer BrandredeMaßnahmen gefordert, «die deutlich, wirksam und auch schmerzhaft sind». Betriebsratschef Bernd Osterloh konterte nun in der "Frankfurt Allgemeinen Zeitung" mit der Ankündigung:«Wenn es Schmerzen gibt, dann werden sie auf jeden Fall gleich verteilt sein.» Kämpferisch tönte er:«Wir bringen keine Opfer.»
Zudem ist der umstrittene Einsatz der Unternehmensberatung McKinsey beim Sparprogramm für die Volkswagen-Kernmarke laut Osterloh vom Tisch. «Wir können das ohne externe Berater am besten», sagte er der Nachrichtenagentur dpa. «Das ist auch die gemeinsame Marschrichtung mit dem Vorstand.» Die verlangten Mühen um mehr Kostendämpfung sind für Osterloh indes kein Grund für falsche Bescheidenheit bei der nahen Haustarifrunde.
Das Hinzuziehen der Berater ohne Wissen der Arbeitnehmerseite hatte im Sommer den Groll des Betriebsratsbosses heraufbeschworen. McKinsey ist auf Sparstrategien spezialisiert. Osterloh wirft der Beraterfirma «Steinzeitdenken» vor. Der von Winterkorn im Sommer ausgerufene milliardenschwere Sparplan für die renditeschwache Pkw-Kernmarke mit dem VW-Logo hatte anfangs für viel Aufruhr gesorgt, da Winterkorn auch das Verhältnis aus Arbeitskosten und Produktivität kritisierte. Osterloh kündigte nun an: «Das Effizienzprogramm wird im Kern gemeinsam getragen. Im Detail werden wir streiten.»