München. „Vom Fließbandarbeiter zum Roboter-Koordinator: Industrie 4.0 schafft zahlreiche neue Jobprofile.“ So überschreibt die Boston Consulting Group (BCG) die Zusammenfassung einer Studie zu den Auswirkungen von Industrie 4.0 auf den Arbeitsmarkt. Bei der Untersuchung von 40 Jobfamilien in 23 Fertigungsindustrien am Beispiel Deutschlands kommt BCG zum Ergebnis: Wahrscheinlich werden mehr neue Jobs entstehen, als alte verlorengehen. Es könnte aber auch umgekehrt sein.
Ein entscheidender Faktor dabei ist die Fähigkeit von Industrie 4.0, zusätzliches Wachstum zu generieren. Nutzen 70 Prozent der Unternehmen im Jahr 2025 Industrie-4.0-Technologien und legt das Umsatzwachstum durch Industrie 4.0 um 1,5 Prozentpunkte pro Jahr zu, dürfte die Zahl der Arbeitsplätze laut Studie unterm Strich um 600.000 zunehmen. Beträgt das Extra-Wachstum nur 0,5 Prozent, dann weist die Bilanz unter sonst gleichen Bedingungen den Wegfall von 180.000 Arbeitsplätzen aus.
In der Studie „Man and Machine in Industry 4.0 – How Will Technology Transform the Industrial Workforce Through 2025?" stellen die Berater von BCG ein Szenario in den Fokus, das zwischen diesen Extremen liegt: Einem Jobverlust von rund 610.000 Jobs stehen dabei rund eine Millionen Jobs gegenüber, die bis 2025 entstehen könnten.