Die Aufgabe, Alfa Romeo zurück zu altem Glanz zu führen, dürfte zu den schwierigsten gehören, die es in der Autobrache derzeit gibt. Die sportliche italienische Marke ist weit entfernt von ihrer früheren Stärke. Momentan gibt es mit der Mittelklasse-Limousine Giulia und dem SUV Stelvio genau zwei Modelle. Mit dem Tonale bringt Alfa im Sommer endlich ein Kompakt-SUV auf den Markt, um den Absatz anzukurbeln. Zugleich ist es das erste Alfa-Modell, das zumindest mit einem Plug-in-Hybridantrieb zu haben ist. Auf ein reines Elektroauto müssen die Kunden, anders als bei der Konkurrenz, weiter warten.
Im Interview mit unserer Schwestermarke Automotive News Europe hat Vorstandschef Jean-Philippe Imparato mehr über seine Strategie verraten. Nicht mehr Absatz ist demzufolge sein Hauptziel, sondern mehr Marge. Er will die Autos teurer anbieten und wieder auf ein Niveau mit BMW kommen, dessen Konkurrenz Alfa früher war. In den kommenden Jahren soll es jedes Jahr ein neues Modell geben, ab 2027 soll Alfa rein elektrisch unterwegs sein. Ein ehrgeiziges Ziel, selbst mit einem Konzern wie Stellantis im Rücken, schließlich bringt die Marke erst im Sommer ihr erstes Fahrzeug mit Plug-in-Hybridantrieb. In zwei Jahren soll das erste Modell kommen, das auch mit reinem E-Antrieb zu haben sein wird. Voraussichtlich wird es sich um ein kleines SUV handeln. Das erste Modell, dass es nur als E-Auto geben wird, startet 2025.
Beim zweiten großen Trend der Gegenwart, der Vernetzung, wird Alfa hingegen nicht mitmachen: "Ich möchte kein iPad mit einem Auto drum herum verkaufen", sagte Imparato bereits im November. Wenn die Marke wieder deutlich mehr Geld verdient als heute, will er weitere Modelle bringen – beispielsweise kann er sich eine Neuauflage des GTV gut vorstellen. Dieser würde zwar anders als ein Kompakt-SUV die Verkaufszahlen nicht in die Höhe treiben, dafür aber auf das Image der Marke einzahlen, wie es bis vor Kurzem der 4C getan hat.
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