Stuttgart. Mercedes bleibt im Segment der Full-Size-Premium-SUV Marktführer in seinen wichtigsten Absatzmärkten. Die seit 2006 in Tuscaloosa im Bundesstaat Alabama gebaute GL-Klasse fand 2011 allein in den USA über 27.000 Abnehmer. Dies entspricht über 60 Prozent der gesamten GL-Produktion. In Amerika muss sich "Mr. Big“ hauptsächlich gegen den Cadillac Escalade sowie den Lincoln Navigator behaupten. Weiterhin gehören in dieses Segment der Infiniti QX 56 sowie der Lexus LX 570. In Deutschland wurden im vorigen Jahr allerdings nur 2500 GL neu zugelassen. Was aber weniger am Preis als an den Abmessungen des siebensitzigen SUV liegen dürfte. Bei über fünf Metern Länge, knapp zwei Metern Breite und 1,85 Meter Höhe gehören deutsche Innenstädte und Parkhäuser nicht zu den Lieblingsrevieren des großen Mercedes.
In seiner Größe (5,12 Meter) und im Design bleibt sich auch die neue GL-Generation treu, die bei uns am 23. November zu den Händlern rollt. In Amerika ist die Markteinführung bereits im September. Am leichtesten zu erkennen ist der neue GL am hinteren Fensterknick. Beim Vorgänger lief die untere Kante gerade durch. Umso mehr passierte im Innenraum. Mercedes verabschiedete sich vom doch recht tristen Cockpit und spendierte seinem größten Geländewagen ein Interieur auf S-Klasse-Niveau. Dazu zählen offenporige Esche und poliertes Eukalyptus-Holz genauso wie eine lederartige Armaturentafel. So gut wie keine Unterschiede gibt es beim Platzangebot. Dies war auch zuvor schon üppig. Der Kofferraum fasst bei fünfsitziger Konfiguration 680 Liter. Liegt alles flach, überbietet der GL mit 2300 Litern Stauraum sogar das T-Modell der Mercedes E-Klasse.
Großen Aufwand betrieben die Entwickler in Sachen Fahr- und Geräuschkomfort. "Sie finden keinen SUV, mit dem sieben Personen so komfortabel transportiert werden können“, sagt Baureihen-Chef Andreas Zygan. Zudem fährt der GL nun serienmäßig mit der Luftfederung Airmatic. Während in den USA, Russland und China die Kunden vor allem den 4,7-Liter-V8 wählen, ist die Volumenmotorisierung in Europa der V6-Diesel. Der Dreiliter-Selbstzünder wurde tiefgreifend überarbeitet, leistet 258 PS und erfüllt bereits die ab 2014 geltende Abgasnorm Euro 6. Gegenüber dem Vorgänger konnte der Verbrauch um 20 Prozent auf 7,4 Liter gesenkt werden. "Unsere 192 Gramm CO2 sind ein Klassenbestwert“, so Zygan. Erstmals bietet Mercedes den GL auch in einer AMG-Variante an. Als GL 63 AMG leistet der Maxi-SUV mit doppelt aufgeladenem 6,3-Liter-V8 stramme 557 PS und 760 Newtonmeter Drehmoment. Entsprechend hoch ist der Preis: 130.305 Euro. Der Basis-GL 350 Bluetec kostet 72.471 Euro, der GL 500 beginnt bei 94.605 Euro. (Foto: Daimler)