München. Vor wenigen Wochen noch war der Gelbe Engel einer der angesehnsten Autopreise des Landes, bei dessen glanzvoller Verleihung sich die Topmanager der Branche versammelten. Von diesem Glanz ist nichts mehr geblieben. Beschädigt war die Wahl zum "Lieblingsauto der Deutschen" bereits, als der ehemalige ADAC-Kommunikationschef Michael Ramstetter geschönte Teilnehmerzahlen zugab und danach seinen Hut nahm. Nach einem Bericht der „Süddeutsche Zeitung“ über Manipulationen auch bei der Reihenfolge der Modelle stehen nun alle bisherigen zehn Preisverleihungen infrage. Die Hersteller bereiten sich schon darauf vor, ihre Trophäen wieder zurück in die 320 Millionen Euro teure ADAC-Zentrale zu schicken.
Der ADAC selbst publiziert nur noch das Ergebnis des Jahres 2014. Zu den Vorjahren gibt er derzeit keine Auskunft und verweist auf die laufende Untersuchung der Wirtschaftsprüfer von Deloitte. Die Automobilwoche hat die Ergebnisse aller Preisverleihungen zum „Lieblingsauto der Deutschen“ zusammengetragen, wie sie in der „ADAC Motorwelt“ publiziert wurden. Ob Europas Autofahrerclub seine Angaben korrigieren muss, zeigt sich am 17. oder 18. Februar, wenn Deloitte die Ergebnisse zu den Jahren 2005 bis 2013 veröffentlicht. Bereits am 10. oder 11. Februar wird über die Preise von 2014 informiert.
Sehen Sie hier für alle zehn Jahre die Modelle auf den ersten drei Plätzen, wie sie der ADAC veröffentlicht hat: Bildergalerie der "Gelben Engel" 2005 bis 2014