Den Vertretern der Auto- und Telekommunikationsbranche wird es nach Einschätzung des IT-Experten Günter Zettler nur in der Zusammenarbeit gelingen, mit mobilen Datendiensten künftig Geld zu verdienen. "Einer allein schafft es nicht mehr, wir brauchen eine gemeinsame Initiative und eine offene Systemarchitektur“, sagte Zettler, der den Automobilbereich des finnischen IT- und Engineering-Dienstleisters Tieto leitet, am Donnerstag auf der IT-Konferenz der Automobilwoche in München. Zettler bemängelte, dass vor allem die Premiumhersteller bislang vorrangig auf proprietäre Systeme setzten, also anderen Anbietern den Zugang zu ihren IT-Systemen nicht ermöglichen. Im Gegensatz dazu stehen die offenen Systeme, die von verschiedenen Unternehmen gleichzeitig weiterentwickelt werden können. Mit ihren proprietären Systemen verdienen die Premiumhersteller nach Zettlers Einschätzung derzeit kein Geld, die Datendienste dienten lediglich der Kundenbindung.
Nutzer würden durchaus für Softwareanwendungen (Apps) zahlen, wenn sie sich davon einen Mehrwert versprechen, erklärte der IT-Experte. Allerdings werde es nicht "die eine Killerapplikation“ geben, die zum großen Durchbruch führt. Vielmehr habe jeder Nutzer sein eigens Bündel an Anwendungen, für das er zu zahlen bereit ist. "Wir brauchen die Killerinfrastruktur, über die diese Dienste zur Verfügung gestellt werden können“, sagte Zettler.