München. 2014 war für das bayerische Kfz-Gewerbe "noch befriedigend". Das sagte der Präsident und Landesinnungsmeister Klaus Dieter Breitschwert am Dienstag in München. Kritisch sah er dabei unter anderem die niedrige Rendite von rund 1,2 Prozent. Die Umsätze entwickelten sich dagegen insgesamt positiv und legten um 3,1 Prozent auf 24,8 Milliarden Euro zu.
Treiber des Anstiegs war vor allem das Geschäft mit Gebrauchtwagen im Markenhandel, das 16,5 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro zulegte. Der Umsatz mit neuen Pkw stieg dagegen nur leicht, um 1,75 Prozent auf 8,3 Milliarden Euro und damit langsamer als die Zahl der Neuzulassungen, was Breitschwert unter anderem auf den hohen Preisdruck durch Eigenzulassungen zurückführte.
Leicht rückläufig entwickelte sich das Servicegeschäft mit einem Minus von 0,3 Prozent auf 7,4 Milliarden Euro. Starke Rückgänge gab es bei markenungebundenen Gebrauchtwagenhändlern, deren Geschäft um 13,9 Prozent auf knapp zwei Milliarden Euro schrumpfte. Auch der Anteil des Privatmarkts im Gebrauchtwagenbereich ging deutlich zurück. Als Ursachen für diese Verschiebung hin zum Markenhandel sieht man beim bayerischen Kfz-Gewerbe unter anderem das wachsende Geschäft mit Dienstwagen und jungen Gebrauchten, die die Hersteller vermehrt über den Handel losschlagen.
Das Minus im Serviceumsatz führte Breitschwert unter anderem auf die höhere Qualität der Fahrzeuge, längere Serviceintervalle, den steigenden Anteil junger Fahrzeuge, längere Garantiezeiten, Flatrate-Angebote der Hersteller und negative Einflüsse der Schadensteuerung zurück. Auch die Renditen seien in diesem Bereich unter Druck. Die Werkstattauslastungsquote blieb mit 79 Prozent stabil, ebenso die Stundenverrechnungssätze in den bayerischen Werkstätten. 2015 erwartet man bei Letzteren allerdings eine Steigerung durch die anstehenden Tarifverhandlungen. Positiv entwickelte sich die Zahl der Beschäftigten. Sie legte um 1,2 Prozent auf 114.800 zu.
Für das laufende Jahr ist Breitschwert "bedingt optimistisch", wie er sagte. Er erwartet eine stabile Entwicklung. Dabei müsse man aber bedenken, dass auch 2014 nur bedingt zufriedenstellend gewesen sei.