ATU-Zentrale bekommt einen Betriebsrat

Weiden. Für die mehr als 1000 Mitarbeiter der Zentrale von Auto-Teile-Unger (ATU) in Weiden gibt es nun einen Betriebsrat. Der Wahl ging ein langes Gezerre seit September 2012 voraus, sogar vor Gericht wurde der Streit zwischen Deutschlands größter Werkstattkette und seinen Mitarbeitern ausgetragen. Nun wurde ein Gremium aus 15 ATU-Mitarbeitern gewählt, Vorsitzender wurde mit 82 Prozent der Stimmen Helmut Meindl, der in der Zentrale als Hausmeister arbeitet.

Insgesamt stehen der Arbeitnehmervertretung drei freigestellte Betriebsräte zu, sagte ein ATU-Sprecher. Er betonte, die Geschäftsführung habe die Gründung eines Betriebsrats begrüßt, um einen Ansprechpartner für die laufende Restrukturierung des Unternehmens mit seinen noch rund 10.000 Mitarbeitern zu haben. In rund 300 der knapp 650 ATU-Filialen gibt es bereits Betriebsräte.

Nach der Wahl kamen von der ATU-Führung versöhnliche Worte. „Wir gratulieren den 15 neuen Betriebsräten zu ihrer Wahl und stehen einer künftigen Zusammenarbeit offen und aufgeschlossen gegenüber“, heißt es in einer Stellungnahme der Geschäftsführung. Seit Januar wird die seit Jahren mit Verlusten ringende Werkstattkette vom Sanierungsexperten Norbert Scheuch geführt. Er hat in seinem letzten Job den Betonpumpenhersteller Putzmeister aus der Krise gebracht und an einen chinesischen Investor verkauft. Nun muss er in Weiden für den US-Finanzinvestor Centerbridge aufräumen, der nach dem verlustreichen Ausstieg von KKR bei ATU den Ton angibt.

„Wir sind überzeugt, dass eine erfolgreiche Restrukturierung nur gemeinsam mit den Beschäftigten gelingen kann“, heißt es denn auch zur Gründung des Betriebsrats in der Weidener Zentrale, dem die Geschäftsführer samt der netten Wünsche auch gleich ein Päckchen mit auf den Weg geben: „Die neuen Betriebsräte haben nicht nur umfangreiche betriebliche Mitbestimmungsrechte, sondern auch eine Verantwortung für das Unternehmen“, lauten die mahnenden Worte. (mk)