München. Seit mit Manfred Ries ein langjähriger ATU-Manager an der Spitze der Weidener Werkstattkette steht, konnte das Unternehmen sein operatives Ergebnis wieder leicht steigern. Noch immer ächzt die Servicekette aber unter einem immensen Schuldenberg, der zum Ende des ersten Halbjahrs 578,5 Millionen Euro erreichte. Nun scheint der Besitzer von ATU, die US-BeteiligungsfirmaKohlberg Kravis Roberts & Co (KKR), den operativen Aufschwung nutzen zu wollen, um sich von ATU zu trennen oder zumindest die Schulden neu zu finanzieren.
Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, KKR habe die US-Großbank JPMorgan beauftragt, die Möglichkeiten für ATU am Finanzmarkt zu prüfen. Dazu gehöre neben dem Anzapfen der Kapitalmärkte auch ein Verkauf oder Börsengang der Werkstattkette. Eine Sprecherin für KKR in Deutschland wollte den Bericht auf Nachfrage der Automobilwoche nicht kommentieren.ATU-Besitzer KKR prüft Optionen für die Werkstattkette
KKR, der Besitzer von Auto-Teile-Unger, lässt Optionen für Deutschlands größte Werkstattkette prüfen. Einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge hat KKR die US-Großbank JPMorgan engagiert. Sie soll die Chancen am Finanzmarkt ausloten. Dazu könnte neben dem Anzapfen des Kapitalmarkts für eine Refinanzierung auch ein Verkauf und sogar ein Börsengang gehören.
Anleihen über 600 Millionen Euro werden 2014 fällig
Schon 2004 sollte ATU an die Börse gebracht werden, der Gang aufs Parkett wurde damals aber abgesagt. Seither gibt es immer wieder Spekulationen um einen Verkauf oder Börsengang der Werkstattkette mit ihren 11.600 Mitarbeitern. KKR musste ATU immer wieder mit üppigen Finanzspritzen unterstützen. Das ATU-Investment entwickelte sich für die Amerikaner zum Millionengrab.
Für einen Börsengang müsste ATU allerdings mit einer Wachstumsstory aufwarten können. Eine Umsatzsteigerung um sechs Millionen auf 590 Millionen Euro im ersten Halbjahr dürfte dafür kaum ausreichen. Ein Käufer hat sich seit dem abgesagten Börsengang 2004 für ATU ebenfalls nicht finden lassen. Somit dürfte eine Refinanzierung der Schulden die wahrscheinlichste Option für ATU und KKR sein. Das Zinsniveau ist derzeit sehr niedrig. Zudem werden im Jahr 2014 drei ATU-Anleihen über insgesamt 600 Millionen Euro fällig. Diese könnten die Weidener nun umschulden.
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