München. Mit ihrem neuen Geschäftsführer Karsten Engel will die Werkstattkette Auto-Teile-Unger in den kommenden Jahren weiter stark expandieren. Bislang ist ATU mit 550 Filialen auf dem europäischen Markt vertreten, davon 17 in Österreich und eine Filiale in Prag. Bis 2013 soll das Netz auf 1000 ATU-Häuser in sieben Ländern ausgebaut werden.
Für 2006 plant die Servicekette rund 50 Neueröffnungen, zehn davon in Tschechien, Österreich und den Niederlanden. Engel zufolge wurde gemeinsam mit einem externen Dienstleister der europäische Markt analysiert. Ein Markteintritt in Frankreich und Großbritannien ist wegen der Wettbewerbsdichte in beiden Ländern nicht geplant, ATU konzentriert sich künftig eher auf Osteuropa. "Länder wie Polen, Ungarn und die Slowakei sind für uns sehr interessant", sagt Engel.
Die Niederlande sieht Engel ebenfalls als "hervorragendes Land für das Geschäftsmodell von ATU. Wir wissen bereits, dass wir dort eine hohe Sympathie und Akzeptanz haben." In Arnheim soll demnächst die erste holländische Filiale eröffnen. Für die Expansion hier zu Lande gibt es keine regionalen Schwerpunkte: Die 40 neuen Filialen sollen 2006 quer durch Deutschland eröffnet werden.
Zur Umsatzsteigerung sollen vier Geschäftsfelder in besonderem Maße beitragen. Neben dem bestehenden Online-Shop, dem Bereich "Smart Repair" (Ausbesserung von Steinschlägen und Kratzern) und dem Austausch beschädigter Glasscheiben will Engel den Service für Fahrzeugflotten forcieren. Durch den Ausbau des Geschäftsfelds Flottenfahrzeuge verspricht sich ATU eine Verdoppelung des Marktpotenzials.
Mit der Deutschen Post und dem Autoleasing-Konzern ASL wurden bereits Serviceverträge abgeschlossen. Das größte Potenzial sieht Engel aber bei Handwerksbetrieben. Denn bei kleineren Unternehmen könne sich die Filiale vor Ort "auf den Fuhrpark des Kunden einstellen und die Teilebevorratung optimieren".
Engel will mit ATU auch 2006 die guten Zahlen des vergangenen Jahres erreichen: 2005 stieg der Umsatz um 6,7 Prozent auf 1,32 Milliarden Euro. Zugleich wuchs der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um neun Prozent auf 182 Millionen Euro.