Landsberg. In der Crashtestanlage des ADAC in Landsberg werden jetzt auch Fahrzeuge aus Südamerika und Indien zu Schrott gefahren. Das Technikzentrum des Clubs ist zum alleinigen technischen Partner des Global NCAP benannt worden, nachdem es sich bei einer weltweiten Ausschreibung durchgesetzt hat. Die Vereinbarung gilt bis 2017. Finanziert werden die zehn bis 20 Crashtests pro Jahr vom Global NCAP, der es sich zum Ziel gesetzt hat, auch andere Regionen der Welt an europäische Sicherheitsstandards heranzuführen.
Bei den Tests werden derzeit noch nicht durchgehend die aktuellen Standards des Euro NCAP angesetzt, sagt der Chef des ADAC-Technikzentrums Reinhard Kolke. Man passe sich an die Gegebenheiten in den Ländern an. Lediglich bei der Kindersicherheit werden bereits die aktuellen Standards angelegt. Bei anderen Themen, wie der Stabilität der Fahrgastzelle, sei man in etwa auf dem Niveau, das in Europa vor fünf Jahren gegolten habe. Langfristig sollen die Anforderungen aber mit denen in Europa gleichziehen.
Bei den bisher durchgeführten Tests haben sich laut Kolke sehr unterschiedliche Sicherheitsniveaus gezeigt. Einige Autos seien durchgefallen, andere hätten sich gut geschlagen und vier Sterne erreicht. In den Ländern passiere durchaus etwas bei der Fahrzeugsicherheit.
Derzeit werden die Fahrzeuge noch für die Tests nach Deutschland geholt, langfristig ist aber geplant, sie auch in Übersee zu testen. Es sei aber schwierig dafür passende unabhängige Labore zu finden, sagte Kolke.
Zudem ist das Technikzentrum in Landsberg jetzt nach ISO 9001 : 2008 Als Testinstitut zertifiziert. Dafür muss ein umfassendes Qualitätsmanagement sämtliche Tests, Analysen und Erhebungen absichern. Ergänzend hat sich der ADAC verpflichtet, die vom Bundesministerium für Justiz aufgestellten "Regeln der guten fachlichen Praxis des Testens" einzuhalten, einen Verbraucherschutztest-Beirat einzurichten und eine zusätzliche Überwachung der Verbraucherschutztests einzuführen.