Nach Northvolt-Pleite: Ex-Chef Peter Carlsson gründet KI-Start-up

Peter Carlsson, einst gefeierter Gründer des schwedischen Batterieherstellers Northvolt, soll nach dem spektakulären Scheitern seines Unternehmens einen Neuanfang wagen: Er beteiligt sich Medienberichten zufolge an einem Start-up im Bereich der künstlichen Intelligenz. 

Northvolt wurde 2016 mit dem Ziel gegründet, Europas führender Hersteller von Lithium-Ionen-Batterien zu werden. Mit Investoren wie Volkswagen und Goldman Sachs sammelte das Unternehmen über 15 Milliarden US-Dollar ein. Doch Produktionsprobleme, Qualitätsmängel und überambitionierte Expansionspläne führten zu Verzögerungen und finanziellen Engpässen.

Im November 2024 beantragte Northvolt Gläubigerschutz nach Chapter 11 des US-Insolvenzrechts, mit Schulden von 5,8 Milliarden US-Dollar und nur noch 30 Millionen US-Dollar an liquiden Mitteln. Carlsson trat als CEO zurück, blieb zunächst jedoch als Berater und Vorstandsmitglied im Unternehmen. 

Nun plant Carlsson den Einstieg in die KI-Branche. Gemeinsam mit Siddharth Khullar, dem ehemaligen KI Experten von Northvolt, soll er die Firma Aris Machina AB gegründet haben, die eine KI-gestützte Software entwickeln will.

Die Software optimiert unter anderem Herstellungsprozesse – auch für Batterien. Die Erfahrungen aus dem Aufbau von Northvolt sollen beim Neustart helfen, so Kullar. Carlsson selbst soll in den Vorstand des Unternehmens einziehen, Kullar soll CEO sein.

Trotz des Verlusts von Milliarden bei Northvolt soll Carlssons Beteiligung ein entscheidender Faktor für das Vertrauen der Investoren sein. Brancheninsider berichten davon, dass Carlsson selbst zwischen 25 und 50 Prozent des neuen, derzeit in einem Stockholmer Co-Working-Space ansässigen Unternehmens hält. 

Erste Risikokapitalgeber sollen bereits Geld für Aris Machina gegeben haben. Die Software-Idee trifft den Nerv der Zeit, die Nachfrage nach Lösungen zur Kostenreduktion und Effizienzsteigerung in der Fertigungsindustrie wächst.