Mit seiner Auto-Sparte verdient Rheinmetall kaum noch etwas

Rheinmetall hat im ersten Quartal 2025 einen kräftigen Gewinnsprung verzeichnet. Das operative Ergebnis legte im Vergleich zum Vorjahr um 49 Prozent auf 199 Millionen Euro zu. Der Umsatz stieg um knapp 46 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. Die operative Marge verbesserte sich leicht auf 8,7 Prozent.

Getragen wurde das Wachstum fast ausschließlich vom Defence-Bereich: Das operative Ergebnis verdoppelte sich dort nahezu und stieg um 96 Prozent. Größter Gewinnbringer war das Geschäft mit Waffen und Munition (116 Millionen Euro), gefolgt von der Fahrzeugsparte "Vehicle Systems" sowie Elektronischen Systemen.

Im zivilen Geschäft dagegen setzte sich die Schwäche fort. Die Automotive-Sparte "Power Systems" verzeichnete einen Einbruch des operativen Ergebnisses um rund 70 Prozent – von 31 auf nur noch neun Millionen Euro.

Die Rendite sank von 5,8 Prozent auf 1,8 Prozent. Auch der Auftragsbestand schrumpfte im Jahresvergleich um 17 Prozent. Rheinmetall führt die Entwicklung, wie viele andere Unternehmen der Branche, auf das angespannte Marktumfeld zurück.

„Power Systems“ ist unter anderem in den Bereichen Thermomanagement, Wasserstoff, Elektroniklösungen und Ladetechnik aktiv. Jüngst wurde ein Feldversuch mit Ladebordsteinen in Köln abgeschlossen: An zwei Stationen fanden über zwölf Monate hinweg rund 2800 Ladevorgänge über in den Bordstein integrierte Anschlüsse statt.

CEO Armin Papperger hatte bereits im März auf der Jahrespressekonferenz signalisiert, sich vom Zivilgeschäft trennen zu wollen. Bei entsprechender Nachfrage sei ein Verkauf denkbar – bislang fehlt es jedoch an potenziellen Käufern.

Parallel dazu wird die Produktion in einzelnen Werken der Sparte – etwa in Berlin und Neuss – schrittweise auf militärische Komponenten umgestellt.

Gleichzeitig soll Rheinmetall unter anderem Interesse am Volkswagen-Werk in Osnabrück haben. Dem Vernehmen nach will der Rüstungshersteller dort – wahrscheinlich zusammen mit MAN – gepanzerte Lkw-Fahrerkabinen herstellen. Eine Entscheidung über die Zukunft des Werks ist allerdings noch nicht getroffen.