Der Zulieferer Marquardt erwartet ein schwaches Jahr 2025, rechnet langfristig aber mit Wachstum. Dabei setzt er vor allem auf eine Antriebsart.
Marquardt-CEO Björn Twiehaus: "Wir haben Kurs gehalten."
Der Marquardt-Konzern blickt angesichts der schleppenden Konjunktur verhalten in die nahe Zukunft.
"Nicht zuletzt vor dem Hintergrund geopolitischer Spannungen und protektionistischer Einflüsse wird die Automobilbranche 2025 auf einem schwachen Niveau verharren", sagte Marquardt-Chef Björn Twiehaus bei der Vorlage der Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr am Stammsitz in Rietheim-Weilheim. Er hatte die Geschäftsführung Anfang des Jahres von Harald Marquardt übernommen.
Allerdings stellt sich das Unternehmen mittelfristig auf eine weitere Wachstumsphase ein und hat dafür bereits kräftig investiert. Am Erfurter Kreuz hat das 100 Jahre alte Familienunternehmen ein Werk für die E-Mobilität eröffnet.
Am Standort El Fejja in Tunesien werden Bedienkomponenten für den Fahrzeuginnenraum gefertigt. Und zur weiteren Erschließung des indischen Marktes hat das Unternehmen ein Werk im indischen Talegaon errichtet, wo ebenfalls Komponenten für die Elektromobilität produziert werden. Ursprünglich war für 2025 mit einer Erholung gerechnet worden.
Dabei bleibt die Innovation eine der Triebfedern für die Wettbewerbsfähigkeit. So investiert das Unternehmen rund zehn Prozent des Umsatzes in Forschung und Entwicklung. Im Jahr 2024 wurden mehr als 100 neue Patente und Schutzrechte angemeldet.
Marquardt ist in mehreren Geschäftsfeldern unterwegs. Dazu zählen beispielsweise Bedienkomponenten, Fahrzeugzutrittssysteme und Batteriemanagement. Um Potenziale außerhalb der Autoindustrie zu erschließen, hat das Unternehmen die Geschäftseinheit "Home and Industrial Solutions" geschaffen.
2024 war der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 3,5 Prozent auf 1,35 Milliarden Euro zurückgegangen. Auch die Zahl der Mitarbeiter ist um 300 auf rund 9700 gesunken. Der Rückgang resultiere aus der insgesamt schwachen Marktlage und rückläufiger Produktionsvolumina, hieß es.
Ziel des Unternehmens bleibe es, seine Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und gleichzeitig neue Chancen durch zukunftsweisende Technologien zu nutzen. "Trotz anhaltender Herausforderungen sind wir überzeugt, dass wir mittel- und langfristig ein Stück weit unsere eigene Konjunktur schaffen und in allen Regionen wieder deutlich wachsen werden", so Twiehaus.
