Continental: Automotive-Sparte verbessert sich deutlich

Continental hat das erste Halbjahr 2025 mit einem leichten Umsatz-Minus von 2,5 Prozent abgeschlossen. Der Hannoveraner Autozulieferer setzte 19,3 Milliarden Euro um.

Das bereinigte operative Ergebnis steigt dagegen deutlich: um 61,4 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. Das entspricht einer operativen Rendite von 7,6 Prozent. Im Vorjahr lag sie noch bei 4,6 Prozent.

"Wir haben intensiv daran gearbeitet, unsere Unternehmensbereiche resilienter und agiler aufzustellen. Nun profitieren wir in einem außergewöhnlich volatilen Wirtschaftsumfeld von der geleisteten Arbeit," erklärte Continental-CEO Nikolai Setzer.

Die guten Zahlen liegen allerdings nicht nur an der regen Geschäftstätigkeit, sondern auch an der Rechnungslegung nach IFRS 5. Aufgrund der geplante Abspaltung der Continental Automotive Mitte September werden Abschreibungen aus diesen Geschäftsteilen nicht mehr berücksichtigt.  

Für das zweite Quartal weist Continental Zahlen ohne Anwendung des IFRS-5-Standards aus: Demnach läge das operative Ergebnis für die Monate April bis Juni bei 597 statt 834 Millionen Euro (Q2 2024: 711 Millionen Euro). Die Rendite für das zweite Quartal käme auf 6,2 Prozent gegenüber 7,1 Prozent im Vorjahreszeitraum.

Der zukünftig als Aumovio eigenständige Automotive-Bereich erzielt im ersten Halbjahr zwar ein Umsatzminus von 3,1 Prozent auf 9,5 Milliarden Euro, aber eine deutliche Ergebnissteigerung. Das bereinigte EBIT klettert von minus 48 Millionen im Vorjahreszeitraum auf 602 Millionen Euro – das entspricht einem Plus von 1.251 Prozent.

Die bereinigte operative Rendite steigt von minus 0,5 Prozent auf 5,9 Prozent. Nicht bereinigt liegt das EBIT bei 236 Millionen Euro (H1 2024: minus 232 Millionen Euro), die Rendite bei 2,5 Prozent.

Auch ohne die neue Rechnungslegung hätte der Automotive-Bereich zugelegt. Im zweiten Quartal stieg das Ergebnis nach alter Rechnung von 145 auf 187 Millionen Euro, die Rendite von 2,9 auf 4,0 Prozent.

Zum Vergleich: Unter Berücksichtigung der IFRS-5-Regeln stehen am Ende der vergangenen drei Monate allerdings sogar 422 Millionen Euro bereinigtes EBIT und neun Prozent Rendite in den Büchern. 

Gründe für die starke Verbesserung sind laut Unternehmen die konsequente Umsetzung der Maßnahmen zur Kostenreduzierung sowie nachhaltige Preisanpassungen.

Das beste Pferd im Conti-Stall bleibt die Tires-Sparte, die zukünftig das gesamte Unternehmen ausmachen wird. Mit den Reifen erzielte Continental eine zweistellige bereinigte Umsatzrendite von 12,7 Prozent – 0,5 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Das bereinigte EBIT liegt bei 858 Millionen Euro.

Als Grund für den leichten Rückgang nennt Conti die Pkw-Verkaufszahlen in Europa und Nordamerika, die in den ersten sechs Monaten unter dem Vorjahreszeitraum lagen. Der Umsatz ist, dank hoher Nachfrage in Asien-Pazifik und Mittel-/Südamerika um 0,8 Prozent auf 6,7 Milliarden Euro gestiegen.

Die zum Verkauf stehende Sparte ContiTech fuhr im ersten Halbjahr ein Umsatzminus von sechs Prozent auf 3,1 Milliarden Euro ein. Vor allem das Geschäft in der Automobil-Erstausrüstung ging dabei aufgrund geringerer Produktionsvolumina zurück, das Industrie- und Ersatzgeschäft konnte leicht zulegen. 

Das bereinigte EBIT sank um 31 auf 173 Millionen Euro, ein Minus von 15,4 Prozent. Die bereinigte Rendite sinkt von 6,2 auf 5,6 Prozent.

Insgesamt belasteten im ersten Halbjahr Sondereffekte in Höhe von 495 Millionen Euro das Geschäft von Continental, 310 Millionen Euro entfallen dabei auf den Bereich Automotive.

47 Millionen entfielen auf Abfindungen. Gegenüber 2024 ist die Belegschaft zum 30.06. um 7,6 Prozent auf 182.600 Mitarbeiter gesunken (minus circa 15.000 Stellen).

Für das Jahr 2025 rechnet Continental für die verbleibenden Aktivitäten, also ohne Automotive, wie schon im Juni verkündet mit einem Umsatz von 19,5 bis 21 Milliarden Euro und einer bereinigten EBIT-Marge von zehn bis elf Prozent. 

Die ab 18. September an der Börse gehandelte, eigenständige Auto-Sparte Aumovio rechnet mit 18 bis 20 Milliarden Euro Umsatz und einer Rendite von 2,5 bis vier Prozent.