Um Entlassungen zu vermeiden: Bei ZF in Schweinfurt wird die Arbeitszeit wieder verkürzt

ZF Friedrichshafen verkürzt an seinem Standort in Schweinfurt zum 1. September erneut die Arbeitszeit von 35 auf 32,5 Wochenstunden. Die Standortleitung des Automobilzulieferers und die Arbeitnehmervertretung haben sich darauf zunächst bis zum 31. Januar 2026 verständigt. Laut ZF soll so die betriebliche Flexibilität erhöht und gleichzeitig Beschäftigung gesichert werden.

Bereits vom 1. Dezember 2024 bis 30. Juni 2025 war für rund 5500 Beschäftigte die Wochenarbeitszeit auf 32,5 Stunden gesenkt worden. Diese Vereinbarung wurde jedoch nicht über den 30. Juni hinaus verlängert. Betriebsrat und IG Metall sprachen sich dagegen aus.

"Die temporäre Arbeitszeitverkürzung hat sich als wirkungsvolles Instrument erweisen, um betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden“, erklärte Standortleiter Martin Mönig.

Um als deutscher Standort langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, brauche es heute neben einer konsequenten Ausrichtung auf technologische Zukunftsfelder auch eine hohe Anpassungsfähigkeit an volatile Marktgegebenheiten. Ebenso zentral sei eine starke Kostenposition – insbesondere im internationalen Vergleich, heißt es bei ZF.
 
"Wir haben der Verlängerung der Arbeitszeitverkürzung zugestimmt, weil sie eine sozialverträgliche Antwort auf die wirtschaftlichen Herausforderungen bietet und dazu beiträgt, Arbeitsplätze zu sichern. Für uns ist wichtig, dass die Maßnahmen fair ausgestaltet sind und die Belastungen gerecht verteilt werden“, erklärte der Betriebsratsvorsitzende Oliver Moll.  So würden beispielsweise auch die außertariflichen Mitarbeiter ihren Beitrag durch einen Verzicht auf eine anstehende Entgelterhöhung leisten.