Minus 24 Prozent: Kleinstwagen-Absatz bricht ein – Hersteller wollen Trend drehen

Der Absatz von Kleinstwagen in Europa ist in den ersten fünf Monaten des Jahres um fast ein Viertel gesunken. Lange Zeit stand das A-Segment im Zentrum der bezahlbaren Mobilität in der Region. Jetzt verliert es immer mehr an Bedeutung.

Das Segment – angeführt vom Fiat Panda – verzeichnete bis Ende Mai laut Dataforce 204.384 Verkäufe in der EU, Großbritannien und dem EFTA-Raum. Das war ein Rückgang von 24 Prozent.

Es ist die Fortsetzung eines anhaltenden Abwärtstrends. 2024 wurden insgesamt nur halb so viele Verkäufe verzeichnet wie 2014, als in Europa noch 1,1 Millionen Kleinstwagen verkauft wurden.

Hersteller geben an, dass EU-Vorschriften das Segment für sie unattraktiv machen. Laut dem Stellantis-Aufsichtsratschef John Elkann gibt es in Europa in diesem Jahr nur noch ein Modell, das für unter 15.000 Euro verkauft wird – im Vergleich zu 49 Modellen im Jahr 2019.

"Das trifft den Kern dessen, was die europäische Industrie einst ausmachte", sagte Elkann im Juni beim Automotive News Europe Congress: "kleine Autos bauen und vielen Menschen Mobilität ermöglichen."

Ein Großteil des Rückgangs in diesem Jahr ist darauf zurückzuführen, dass der Fiat 500 als Verbrenner im Sommer 2024 eingestellt wurde. Das Modell soll ab November durch eine Hybridversion des elektrischen 500e ersetzt werden.

Auch der Suzuki Ignis ist vom Markt verschwunden. Suzuki war traditionell ein bedeutender Anbieter und hatte noch 2015 drei entsprechende Modelle im Angebot.

Weitere Volumenmarken, die das Segment verlassen haben, sind Peugeot, Citroën, Volkswagen, Seat, Skoda, Ford, Smart und Renault.

Volkswagen und Renault planen jedoch eine Rückkehr mit dem elektrischen ID.1 beziehungsweise dem neuen Twingo. Die Hersteller geben an, dass die Gewinnmargen im Segment extrem gering bleiben werden.

"Mit all den neuen Vorschriften wird es sehr schwierig, mit einem Kleinstwagen profitabel zu sein", sagte der vor seinem Abschied stehende Renault-CEO Luca de Meo im Mai. Gemeint sind unter anderem die neuen EU-Mindestanforderungen für Assistenzsysteme und Cybersicherheit. 

Stellantis und Renault drängen darauf, dass die EU die neue M0-Fahrzeugklasse einführt, die unterhalb der M1-Klasse liegen soll, aber oberhalb der L6e- und L7e-Leichtmobil-Kategorien. Das soll erschwingliche Fahrzeuge mit weniger regulatorischen Anforderungen ermöglichen.

Die Europäische Kommission hat im Februar eine Studie zur Machbarkeit der M0-Kategorie gestartet, geleitet von der Beratungsfirma EY. Ergebnisse werden in Kürze erwartet.

Neue Modelle im Segment sind aktuell fast ausschließlich Elektroautos. So hat der Hyundai Inster laut Dataforce bis Mai fast 11.000 Einheiten zum Gesamtabsatz beigesteuert.

Der überarbeitete Dacia Spring, die Nummer fünf im Segment, konnte seine Verkäufe im gleichen Zeitraum um 63 Prozent auf 15.725 steigern.

Ein weiterer Elektro-Neuzugang ist der T03 der von Stellantis unterstützten chinesischen Marke Leapmotor. Weitere Elektrofahrzeuge sind in Vorbereitung.

So soll der VW ID.1 2027 auf den Markt kommen – mit Einstiegspreisen ab etwa 20.000 Euro. Volkswagen hat Investoren bereits gewarnt, dass es bei diesem Preis schwierig sein wird, mit dem Modell profitabel zu sein.

Verschiedene Medien berichteten im Februar, dass Skoda eine Version des ID.1 als möglichen Nachfolger des eingestellten Citigo aufgrund der geringen zu erwartenden Rentabilität abgelehnt habe. 

Renault wird den elektrischen Twingo 2026 vorstellen, ebenfalls mit einem Zielpreis unter 20.000 Euro. Renault gab an, die Materialkosten des Twingo im Vergleich zum größeren Renault 5 um 40 Prozent gesenkt zu haben.

Toyota verfolgt einen anderen Ansatz und hat den überarbeiteten Aygo X vollständig hybridisiert. Er steht auf Platz 2 der meistverkauften Kleinstwagen in Europa bis Ende Mai.

Hochburg des Segments bleibt Italien. Laut Dataforce wurden bis Ende Mai 42 Prozent der in Europa verkauften Kleinstwagen in Italien verkauft – angeführt natürlich vom Fiat Panda.

Dieser Artikel ist zuerst bei der Automobilwoche-Schwester Automotive News Europe erschienen. Er wurde von KI übersetzt und von einem Redakteur der Automobilwoche bearbeitet.