Elon Musk: Weniger Trump, mehr Tesla

Elon Musk hat künftig wieder mehr Zeit, sich um die Geschäfte bei Tesla zu kümmern. Wie am Donnerstag bekannt wurde, beendet der umstrittene CEO seine Nebentätigkeit als "besonderer Regierungsangestellter" im Kabinett des US-Präsidenten Donald Trump und Chef der für ihn ins Leben gerufenen Quasi-Behörde Department of Government Efficiency – kurz DOGE.

Musk war seit der zweiten Amtseinführung Trumps im Januar damit beschäftigt gewesen, aus seiner Sicht verschwenderische Staatsausgaben zu streichen – hauptsächlich durch den Abbau von Stellen. Ein Sprecher des Weißen Hauses bestätigte der Nachrichtenagentur Reuters nun Musks Abgang: "Der Ausstiegsprozess beginnt heute Abend."

Zuvor hatte sich Musk auf seiner Online-Plattform X bei Trump bedankt. Die "Mission von DOGE" werde weitergehen, mit der Zeit an Bedeutung gewinnen und sich als Handelsmaxime in der gesamten US-Regierung etablieren. Musks Tätigkeit als Sonderbeauftragter war von Anfang an zeitlich begrenzt und sollte Ende Mai aufhören.

Allerdings hatte Musk erst in dieser Woche beim Sender "CBS News" Kritik an Trumps Gesetzespaket mit signifikanten Steuersenkungen geäußert. "Ich war ehrlich gesagt enttäuscht", sagte er, denn das Paket untergrabe die Arbeit von DOGE.

Musk polarisiert durch seine oft rechtspopulistischen Äußerungen und das Verbreiten haltloser Verschwörungsmythen. Dadurch macht er den Tesla-Kauf zum Politikum. Manche Tesla-Fahrer in den USA, die sich von ihm distanzieren wollen, bekleben ihre Fahrzeuge mit "Anti Elon Tesla Club"-Stickern.

Anleger des Unternehmens wird es indes freuen, dass sich Musk künftig wieder stärker dem Geschäft widmen kann. Zu tun gibt es schließlich genug: Der Absatz sinkt, der Netto-Gewinn ist im ersten Quartal 71 Prozent eingebrochen, die Marge weit entfernt von früheren Höhenflügen. (mer)