Nach der Zoll-Einigung zwischen der Europäischen Union und den USA geht ein Aufatmen durch Europas Autoindustrie. Zugleich knirscht die Branche mit den Zähnen.
Ungeklärt ist zum einen, wie zuverlässig die Vereinbarungen halten und ob Europas Unternehmen darauf sichere Investitionsentscheidungen treffen können. Offen ist außerdem die Frage, ob die stockenden Lieferketten mit Kanada und Mexiko wieder in Gang kommen. Dieser Aspekt ist für die deutschen Autobauer in den USA, aber auch für die deutschen Zulieferer, von entscheidender Bedeutung.
Ein Horrorszenario mit noch höheren Zöllen auf europäische Fahrzeuge in den USA wurde mit der Einigung abgewendet. Doch das Prinzip der Gegenseitigkeit wurde dabei aufgegeben. Für den Welthandel bedeutet das neue Ungewissheiten und ein anhaltendes Ringen um kleinste Vorteile.
Die EU hat dem Druck von US-Präsident Donald Trump nachgegeben. Sie will Importhürden für US-Fahrzeuge ganz abschaffen. Im Gegenzug werden die USA vom 1. August an auf Autoimporte aus der EU nur noch 15 Prozent Zoll erheben statt der seit April geltenden 27,5 Prozent.