In Ihrer Rolle als oberster Marketingleiter von Stellantis sind Sie für das gesamte Portfolio zuständig. Sind die Marken in Europa differenziert genug, um eine Kannibalisierung zu vermeiden, insbesondere wenn man bedenkt, dass sie in den meisten Ländern Seite an Seite verkauft werden?
Das ist Teil einer tiefgreifenden Analyse, die ich gerade mit meinem Team durchführe. Im Allgemeinen wird sehr viel Wert auf die Preispositionierung gelegt: Wenn Marke A und Marke B ein Produkt im gleichen Segment und zu einem ähnlichen Preis anbieten, werden sie sich gegenseitig kannibalisieren. Daran ist zwar etwas Wahres dran, aber die gesamte Positionierungsfrage ist aber viel komplexer.
Es geht darum, die besten Synergien zu nutzen. Wenn Sie ein neues Modell planen, ist es am besten, etwas anzubieten, was die anderen Marken nicht haben oder was Sie an einen anderen Kunden oder in einem anderen Markt oder einer anderen Region verkaufen können.
Ich sehe dies als eine 3D-Matrix (Preis, Marke, Märkte), bei der man auch die geografische Erkennbarkeit berücksichtigen sollte. Ein Beispiel: Egal, wie gut und richtig positioniert ein Citroen oder Fiat ist, sein Absatz in Nordeuropa wird aufgrund der regionalen Markenbekanntheit niemals in die Höhe schnellen.
Das Gleiche gilt für Opel in Südeuropa. Da wir derzeit intensiv an dieser 3D-Matrix arbeiten, kann ich nur sagen, dass jede Marke ein starkes Unterscheidungsmerkmal haben muss. Wenn man in der Lage ist, ein solches auf ein gemeinsames Projekt anzuwenden, kann man ein starkes Produkt schaffen, wie zum Beispiel den Grande Panda, obwohl er die Windschutzscheibe, die Säulen und den Unterboden mit anderen Smart-basierten Modellen teilt.