In Baden-Baden hat Porsche Deutschland das erste Studio im Steigenberger-Hotel eröffnet. Dabei wird es nicht bleiben – der Standort für das zweite Studio steht bereits fest.
Exklusives Studio: Künftig residiert Porsche im Steigenberger-Hotel in Baden-Baden.
Porsche zieht in die Innenstädte: Der Hersteller hat sein erstes Studio in Baden-Baden eröffnet. Im Steigenberger-Hotel "Europäischer Hof" betreibt der Porsche-Händler Bauschatz-Gruppe künftig einen 300 Quadratmeter großen Standort.
Dort finden Porsche-Fans und Kunden nicht nur Fahrzeuge, sondern auch Produkte von Porsche Design wie Armbanduhren und Porsche-E-Bikes. Zudem bietet das Studio auch eine Lounge-Ecke und eine Kaffee-Bar.
Ein Porsche-Zentrum in normaler Größe lässt sich in Innenstädten selten umsetzen. Hier fehlen oft die Grundstücke. "Mit den neuen Konzepten rücken wir noch näher an bestehende und potenzielle Kunden und holen sie in ihrer Freizeit ab", sagte Porsche-Deutschlandchef Robert Ader der Automobilwoche. Das biete ein großes Zusatzpotenzial.
Der Hersteller hat selbst auch Erfahrung: In Stuttgart hat Porsche einen Brand Store in Toplage neben dem Kaufhaus Breuninger. Ader: "Wir dachten, dass uns in unserer Heimatstadt alle kennen. Waren dann aber überrascht, wie viele neue Kunden wir dadurch gewinnen konnten."
Feine Adresse: Im Steigenberger-Hotel in Baden-Baden gibt es künftig ein Porsche-Studio.
Auch andere Marken zieht es in die Innenstädte: Konzernschwester Volkswagen hat bereits vor zwei Jahren die ersten City Stores in Schwäbisch Gmünd und später in Bonn eröffnet. Auch Tesla und etliche chinesische Marken gehen in Innenstädte, um an Bekanntheit zu gewinnen.
Das zweite Porsche-Studio liegt allerdings nicht in einer Großstadt, aber ebenfalls exklusiv: Auf Sylt will die Emil-Frey-Gruppe im Herbst einen entsprechenden Standort offiziell eröffnen. Auch hier will sich die Marke auf 300 Quadratmeter präsentieren, die über zwei Etagen verteilt sind.
Doch die Standorte sind oft teuer: Hohe Mieten und lange Öffnungszeiten führen oft zu hohen Kosten. Dagegen bleiben die zusätzlichen Verkäufe häufig hinter den Erwartungen zurück. Deshalb haben einige etablierte Hersteller wie Nissan den Ansatz wieder aufgegeben.
Und wer bezahlt die Porsche-Studios? "Die Händler", so Ader. Natürlich biete sich nicht jede Lage an und Porsche müsse nicht zwingend in jeder größeren Innenstadt vertreten sein. Ader: "Wir sprechen hier über Einzelfallentscheidungen."
Die kleinen Studios sind nur eine Seite der aktuellen Entwicklungen im Porsche-Netz, in Stuttgart baut der Hersteller derzeit einen neuen Betrieb am Flughafen für seine Niederlassungen.
Auf dem mehr als 9300 Quadratmeter großen Grundstück entsteht ein zweigeschossiger Neubau mit einer Bruttogrundfläche von mehr als 5000 Quadratmetern.
Im Erdgeschoss befindet sich neben der Ausstellungsfläche mit Verkaufs- und Servicebereich auch die Werkstatt mit Lager und Waschstraße. Im Galeriegeschoss entstehen Büro- und Sozialräume.
Zusätzlich entsteht auf dem Grundstück ein Gebäude als Depot mit Stellplätzen für mehr als 170 Fahrzeuge. Die Fertigstellung des neuen Porsche-Zentrums Stuttgart Filderstadt ist für Herbst 2026 geplant.
Der neue Standort löst das aktuelle Porsche-Zentrum Stuttgart-Flughafen ab. Der Standort war 2001 für rund 150 Neuwagenverkäufe geplant, mittlerweile stemmt das Team nahezu das Doppelte. Ader: "Es fehlt Fläche im Verkauf und im Service." Das wird sich mit dem neuen Standort ändern.
