Friederike Rotsch (Merck), Aicha Evans (Intel) und Diane Greene (Google) machten den Unterschied. Diese drei frisch in den SAP-Aufsichtsrat gewählten Frauen hievten die Frauenquote in den Aufsichtsräten der Dax-30-Unternehmen erstmals über die gesetzlich geforderten 30 Prozent auf der Seite der Kapitalvertreter.
Mit der Wahl bei SAP stieg der Frauenanteil auf 31,6 Prozent, wie die Personalberatung Russel Reynolds ermittelt hat. Die Quote bei BMW, Daimler und Volkswagen beträgt jeweils genau 30 Prozent.
Die Auswertung von Russell Reynolds Associates zeigt, dass nun erstmals 14 der DAX-30-Unternehmen einen Frauenanteil bei den Aktionärsvertretern von mehr als 30 Prozent vorweisen können. Den größten Sprung schaffte SAP – von 22 Prozent im Vorjahr auf aktuell 56 Prozent.
Auf jeweils 40 Prozent kommen Commerzbank und Munich Re. Elf Unternehmen haben in ihren zehnköpfigen Aufsichtsräten jeweils drei Frauen, erreichen also eine Quote von exakt 30 Prozent. Erstmals liege 2018 bei keinem DAX-30-Unternehmen der Anteil unter 20 Prozent; nur fünf Unternehmen haben die 30 Prozent noch nicht erreicht: Adidas, Henkel, Infineon, Merck (jeweils 25 Prozent). Als Schlusslicht wird der Autozulieferer Continental genannt, der 20 Prozent erreicht.
Vor Beginn der Diskussion zur Einführung der Quote, Ende 2011, lag den Zahlen von Russel Reynolds zufolge der Frauenanteil bei den Aktionärsvertretern in DAX-30-Aufsichtsräten bei nur rund zehn Prozent. "Wir gehen davon aus, dass der Frauenanteil weiter auf über 35 Prozent steigen wird", sagt Jens-Thomas Pietralla, Leiter der europäischen Board & CEO Practice von Russell Reynolds Associates.
Wie die Studie allerdings auch zeigt, sieht das Bild bei den DAX-30-Vorständen nach wie vor anders aus: In DAX-30-Vorständen stagniert der Anteil von Frauen bei zehn Prozent und liegt unter den von den Unternehmen selbst gesteckten Zielen.
Auch auf der Führungsebene 1 (16 Prozent Frauenanteil) und Führungsebene 2 (22 Prozent Frauenanteil) blieben die DAX-30-Unternehmen hinter ihren eigenen Zielen zurück.
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